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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Reue reicht aus

Joachim Bär über Psalm 51, 19.

Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Psalm 51,19

Am 31. Oktober haben wir Reformationstag gefeiert. Martin Luther soll an diesem Tag an der Schlosskirche in Wittenberg die 95 Thesen angeschlagen haben. Damit prangerte er vor allem den damaligen Ablasshandel an. Der Tenor seiner Kritik war: Ich kann mich nicht mit Geld freikaufen von den Strafen für das, was ich falsch gemacht habe.

Ich kann die Kritik Luthers bis heute nachvollziehen. Es gibt vieles in meinem Leben, auf das ich nicht stolz bin. Allein der Gedanke, meine Fehler ließen sich auch nur teilweise mit Geld regeln, lässt mich verständnislos zurück. Schuld, Vergebung und Geld sind Kategorien, die für mich nicht zusammenpassen.

Umso wichtiger ist die Frage, wie es denn dann geht. Wie komme ich trotz meiner Fehler wieder in guten Kontakt mit Gott?

Ein 3.000 Jahre alter Satz aus der Bibel weist einen Weg. Er stammt aus einer Situation, in der der israelitische König David mehrere große Fehler begangen hatte. Er betet im 51. Psalm: „Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“ (Psalm 51,19)

Ein Ehebruch lag hinter ihm. Ebenso ein Befehl, der zum Tod eines Menschen geführt hatte. Für David ist jetzt klar: Beides war falsch. Er übernimmt seine Verantwortung und versucht, wieder in Kontakt mit Gott zu kommen. Ohne Ausreden. Ohne Geld in der Tasche. Sondern mit einem verzweifelten Herz voller Reue.

Der Psalm macht deutlich: Das reicht  aus! Diese ehrliche Begegnung zwischen Mensch und Schöpfer ist möglich. Auch heute. Gott will mir an jedem Tag einen neuen Anfang schenken. Wie gut, dass das ganz ohne Geld geht.

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