/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Recht bekommen?
Elke Drossmann über 1. Petrus 2,21-22.
Dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand.
Können Sie gut mit einem Vorgesetzten zusammenarbeiten? Auch dann, wenn er oder sie Vorschläge in den Raum stellt, über die Sie innerlich den Kopf schütteln?
Das war für viele Sklaven vor fast 2000 Jahren auch schon ein Problem. Herausfordernd besonders für Sklaven, die Christen waren. Womöglich auch Herren hatten, die sich ebenfalls zu Jesus Christus bekannten und im selben Gottesdienst saßen. Waren Sie durch Jesu Erlösung nicht alle gleichgestellt? Waren Sie deshalb auch arbeitsrechtlich gleichgestellt?
Darauf antwortet der Apostel Petrus den Sklaven in seinem ersten Brief: „Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vermächtnis hinterlassen hat, damit ihr seinen Spuren folgt. Er tat nichts, was Sünde wäre, und in seinem Munde fand sich kein Falsch.“ ( 1.Petrus 2,21-22 ZB)
Jesus hat sich am Kreuz zum Sklaven der Sünde gemacht. Der Sünde der Sklavenhalter, aber auch der Sünde der Sklaven. Jesus hat sich zum Sklaven der Sünde von meinem Vorgesetzten und von meiner Sünde gemacht. Das ist das Vermächtnis von Jesus an uns alle, wenn wir über Arbeitsverhältnisse unzufrieden sind. Zu sehen, Jesus ist für mich und für den Vorgesetzten gestorben. Das ist unsere Basis, um miteinander Verhandlungen zu führen und möglichst auch gute Lösungen zu finden. Das kann auch bedeuten, dass ich nicht Recht bekomme. Ob ich Recht bekomme oder nicht, ist nicht wichtiger als meine Zugehörigkeit zu Jesus – ganz schön herausfordernd – oder?
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Kommentare (2)
Das ist die täglichen Herausforderung von Christen, die in einem durchaus auch nur prophanen Dienstverhältnis zusammenarbeiten. Übrigens kann auch der unterstellte Mitarbeiter seinen Chef … mehrzurechtrücken, denn auch dieser ist nicht unfehlbar. Im gegenseitigen Interesse immer nach dem Motto: "Wie es reinruft, schallt es raus." Im Übrigen gilt: Ob unterstellt oder vorgesetzt, stehen wir vor Christus auf einer Stufe und sind gemeinsam auf Seine Barmherzigkeit und Vergebung angewiesen. Das macht demütig und adelt zugleich. Das ist im Alltag gelebte Bruderschaft. (Ich darf das mit großer Dankbarkeit aus der Position eines christlichen Kleinunternehmers schreiben.)
Vielen Dank! Das habe ich noch nie so gesehen, dass Jesus fuer meine Suende und gleichermassen (!) auch genauso fuer die Suende meines Vorgesetzten gestorben ist / dass es sozusagen fuer uns beide … mehrgestorben ist (auch, wenn der Chef Jesus nicht kennt); das ist ein guter und tiefer Blick und lohnt sich, darueber nachzudenken und die Schrift zu betrachten...; wir sollen uns ja auch den "sonderbaren" Chef's unterordnen (s. Bibel); ist manchmal gar nicht so leicht, vielen Dank!