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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Nimm dir Zeit zum Schreiben

Hans Wagner über Judas 2.

Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!

Judas 2

Briefe! Wer schreibt heute schon noch Briefe? In unserer schnelllebigen Zeit haben wir uns immer mehr auf die kurzen und schnellen Kommunikationswege zurückgezogen. Heute wird neben vielen Messenger-Diensten vor allem gezwitschert, um einfach mal schnell ein paar Informationen rauszuhauen.

Das größte Problem dieser Kommunikation sehe ich in der Geschwindigkeit, mit der Inhalte losgeschickt werden. Meinen Brief habe ich vor dem Versand noch einmal gelesen, manchmal auch neu geschrieben. Jetzt heißt es meistens nur noch "Enter" und weg. Nachdenken? Zu spät! Lesen? Wofür? Grammatik? Egal!

Ich habe den Eindruck, dass durch diese Verknappung unserer Sprache ein großer Schaden entstanden ist, der immer weiter wächst. Vorwürfe und Beschuldigungen werden gnadenlos multipliziert. Manche entwickeln ein brutales Eigenleben über diese Dienste hinaus.

Die Briefe im Neuen Testament zeigen, wie es besser geht. Vor allem der kleine Brief von Judas, einem der Brüder von Jesus. Obwohl auch er viele Vorwürfe und Beschuldigungen weiterzugeben hat, beginnt er diesen Brief mit ganz anderen Worten. "Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!"

Hier wird die Haltung des Absenders sofort sichtbar: Er will ihnen nahekommen, sie gewinnen - trotz aller Kritik. Und er verweist auf den, der im Zentrum steht: Gott. So beendet er den Brief auch und verpackt damit einen kritischen Inhalt mit Liebe, Respekt und Wertschätzung. Das, was unseren Kurznachrichten sehr häufig fehlt.

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