Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Nicht mehr schwach

Tanja Rinsland über Jesaja 33,24.

Und kein Bewohner wird sagen: »Ich bin schwach«; denn das Volk, das darin wohnt, wird Vergebung der Schuld haben.

Jesaja 33,24

Mein Hobby ist das Sportklettern. Doch als ich zum ersten Mal in der Halle stand und die anderen Kletterer beobachtet habe, dachte ich: „Das schaffe ich nie! Ich bin nicht so stark!“. Mit Mühe und Not kam ich die leichtesten Routen hoch. Frustrierend!

Als ich allerdings mein Leid einem erfahrenen Kletterer klagte, schüttelte der den Kopf. Beim Klettern ginge es gar nicht in erster Linie um zusätzliche Körperkraft. Vielmehr müsse ich die richtigen Techniken lernen, um die Kraft, die ich schon habe, richtig einzusetzen.  Es gehe darum, in Einklang mit meinem Körper zu kommen. Recht hatte er – mit ein bisschen Techniktraining klappte es viel besser.

Was gibt mir eigentlich Stärke? Darüber hat sich schon der Prophet Jesaja Gedanken gemacht, über den in der Bibel berichtet wird. Er lebte in einer Zeit, in der seine Heimat Israel von feindlichen Mächten bedroht war. Vor allem litt Israel aber an innerpolitischen Konflikten und sozialer Ungerechtigkeit.

Und trotzdem hat Jesaja Hoffnung. In Kapitel 33 des Jesajabuches lese ich davon, wie sich das Leben eines ganzen Volkes ändern kann, wenn Gott eingreift.  Jesaja wird mit den Worten zitiert: „Kein Einwohner wird sagen: »Ich bin schwach.« Dem Volk, das hier wohnt, sind die Sünden vergeben.“

Was gibt dem Volk Israel hier diese zusätzliche Stärke? Wie beim Klettern würde Jesaja wohl antworten: es kommt gar nicht darauf an, aus sich selbst heraus stärker zu werden. Vielmehr geht es um Einklang mit Gott.

Wenn ich mich schwach fühle, versuche ich oft, aus eigener Kraft die Situation zu verbessern. Ich strample mich ab, um die nächsten Schritte zu gehen. Dabei bin ich als Christ überzeugt: Stärke kann ich aus meiner Beziehung mit Gott schöpfen. Ich muss ihn nur darum bitten.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.