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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Messen und gemessen werden

Wolf-Dieter Kretschmer über Matthäus 7,2

Nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.

Matthäus 7,2

Wenn das zutrifft, was Jesus in der Bergpredigt ankündigt, dann habe ich schlechte Karten. Jesus stellt eine einfache Regel auf. Er sagt:  „Nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden“, Matthäus 7,2.

Um es mit einem Beispiel aus der Leichtathletik zu sagen: Ich selbst lege die Latte auf die Höhe, über die ich anschließend springen muss. Alle im Stadion schauen zu, wenn ich Anlauf nehme und springe. Alle sehen, wenn ich die Latte reiße oder es obendrüber schaffe. Mein Verhalten, meine Worte, meine Maßstäbe werden schlussendlich mich selber richten.

Wenn das so ist, lohnt sich die Frage: Nach welchem Recht richte ich? Und: Mit welchem Maßstab messe ich?  Stelle ich mich ins Zentrum meiner kleinen Welt? Mache ich mich zum Maßstab der Dinge. Ist meine Gerechtigkeit entscheidend?

Hoffentlich nicht, denn ich kenne mich nur allzu gut! Ich bin bei weitem nicht so, wie ich es gerne vorgebe. Nein, im Gegenteil, mit meiner Gerechtigkeit ist es überhaupt nicht weit her.

Viel besser ist es, wenn ich mich an die Gerechtigkeit Jesu halte; eine Gerechtigkeit, die er mir aus freien Stücken zuspricht. Jesus spricht mir seine Gerechtigkeit zu. Allerdings muss ich mich auf sein Erlösungswerk einlasse.

Matthäus 7, 2 klingt dann ganz anders: Jesus ist mein Maß, mit dem gemessen wird. Weil er gerecht ist, werde ich nicht gerichtet.  

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Kommentare (1)

Susanne /

Ist es so, "weil er gerecht ist, werde ich nicht gerichtet"? Ist mit dem einlassen von Jesu Gerechtigkeit, für mich dann alles getan?
Wiederum steht geschrieben: An ihren Früchten werdet ihr sie mehr