Liebe statt Verrat

Jesus hat es bereits angedeutet: Einer aus der Jünger Runde wird ausscheren. Im Kapitel 13 des Johannesevangeliums (Johannes 13,21) äußert sich Jesus direkter. Dort heißt es: „Als Jesus das gesagt hatte, wurde er betrübt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.“

Obwohl Jesus sogar den Namen des Verräters weiß, ist er im Innersten erschüttert. Drei Jahre waren sie gemeinsam unterwegs und doch sitzt ein Verräter in ihrer Mitte. Jesus sagt nicht, wann sich Judas dazu entwickelt hat. Dass Judas überhaupt Jesus ausliefert, ist schlimm genug. Jesus ist angefasst. Einer seiner Schüler wird ihn an die Römer und die geistlichen Führer übergeben.

Ich habe eine Karte zuhause auf meinem Schreibtisch stehen. Der Künstler hat Jesu Gesicht grell weiß gezeichnet im Dunkel des Gartens. Judas küsst Jesus genüsslich auf die Wange. Unverkennbar ist Judas Teil der Dunkelheit: Teil der Sünde.

Dieses grell weiße Gesicht Jesu hat mich durcheinandergewirbelt. Deshalb habe ich mir dieses Bild des Künstlers auf den Schreibtisch gestellt; als Warnung: Werde nicht zur Verräterin. Steh zu Jesus. Wie schnell siegt in einem Gespräch das Gefühl, es wäre jetzt peinlich, von Jesus zu reden, statt anderen zu zeigen: Jesus gilt meine Liebe. Ich möchte wach sein und nah an Jesu Herz bleiben.