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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Konzentration aufs Wesentliche

Joachim Bär über Zefanja 3,12.

Ich will in dir übrig lassen ein armes und geringes Volk; die werden auf des HERRN Namen trauen.

Zefanja 3,12

Manchmal muss der unnötige Ballast weg. Beim Bergwandern zum Beispiel, eine Leidenschaft von mir. Vor einigen Jahren war ich allein im Wallis unterwegs, mit Sack und Pack auf dem Rücken. Heißt: mit Schlafsack, Biwak, Essen und Klamotten – mein Rucksack hatte es in sich.

Ein Ziel dieser Tour: Die Hörnlihütte auf dem Nordostgrat des Matterhorns. Die liegt auf 3260 Metern. Ich wollte auf dem gleichen Weg hin- und zurückgehen. An einer geeigneten Weggabelung habe ich den Rucksack versteckt und bin mit dem Allernötigsten zur Hütte aufgestiegen: Etwas zu essen, Wasser und eine Jacke. Fertig.

Mit derart leichtem Gepäck habe ich den Aufstieg gut hinter mich gebracht – die Aussicht war herrlich, das Wetter auch. Die Strategie, alles Unnötige zurückzulassen, war Gold wert.

Das ist auch eine gute Strategie, mit der ich mich Gott nähern kann. Ein Prophet aus dem Alten Testament erinnert mich daran – Zefanja heißt der Mann. Er spricht von der Bevölkerung im damaligen Jerusalem und von dem ganzen unnötigen Sack und Pack, den die Menschen damals mit sich schleppten und der sie von Gott trennte. Ohne Scham prahlten diese Menschen von ihren üblen Taten. Von außen betrachtet war das vielleicht beeindruckend – vor Gott war es nichts wert.

Der Prophet Zefanja schreibt, an Jerusalem gerichtet: „Ich werde in deiner Mitte ein armes und demütiges Volk übrig lassen. Das wird Zuflucht suchen beim Namen des Herrn“ (Zefanja 3,12).

Alles Unnötige Gehabe ist weg. Übrig bleibt: arm und demütig. Das klingt erst einmal nicht verlockend. Doch ist ein Leben ohne den Ballast von Lügen und Prahlerei so viel leichter. So kann ich viel besser auf Gott vertrauen. Das ist eine gute Strategie, finde ich.

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