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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Klartext

Elke Drossmann über Klagelieder 3,24.

Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.

Klagelieder 3,24

Ein typischer Vertreter seiner Generation meldet sich zu Wort. Ein Israelit, der in Babylon festsitzt und sein persönliches Leid im Angesicht Gottes beschreibt. Er klagt Gott: „Du hast mich ins Elend geführt. Mein Leben ist bitter. Wenn ich bete, hörst du weg. Über mich wird gespottet, wo ich auch auftauche.“

Typisch für diese Art von Gebet ist: Der Beter nimmt kein Blatt vor den Mund. Er hält an Gott fest. Er lässt noch nicht mal das Gespräch abbrechen!

Und als er sein Herz im Angesicht Gottes erleichtert hat – sieht er wieder klar: Dank Gottes Güte lebe ich überhaupt noch. Auch wenn ich meinen Besitz verloren habe, sagt er: „Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.“ So klingen seine Worte im Buch der Klagelieder 3, Vers 24.  Das heißt nichts anderes als: „Mein Anteil am Land Israel ist auch im fremden Land Babylonien Gott selbst. Gott ist mein Erbteil. Den verliere ich nicht, wenn ich woanders lebe.“

Was heißt das für mich heute? Ich sage Gott, wenn ich mich benachteiligt fühle. Wenn ich den Eindruck habe, ich soll nur funktionieren. Wenn ich mich einsam fühle. Wenn der Ärger in mir hochkriecht. Ich will es Gott auch sagen. Denn wohin sonst sollte ich gehen? Wer versteht mich so gut, wie er? Wer kennt mich so gut, wie Gott? Wo ist solch ein Gott, so wie er?

 

 

 

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Kommentare (1)

Herbert M. /

Wie gut, dass wir mit Allem zu unserem Herrn kommen können, mit Lob und auch mit Klage. Er kennt zwar alles und er weiß alles, aber wir dürfen mit ihm darüber sprechen. Das tut gut. Auch Jeremia hatte sein Leben lang viel zu klagen. Aber wieso war er denn in Babylon?