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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

In Gottes Augen

Markus Baum über Lukas 1,30.

Der Engel sprach zu Maria: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden.

Lukas 1,30

Wir schreiben den 29. September, und das heißt: Wir sind spät dran. Der Satz aus dem Vorspann der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium, der der Herrnhuter Losung für heute zur Seite gestellt ist, gehört zum Fest „Mariä Verkündigung“, und das liegt im Kirchenjahr auf dem 25. März. Neun Monate vor Weihnachten. Eigentlich logisch.

 

„Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden," sagt wer? Ein Engel. Und zu wem sagt er das? Zu Maria, einem jungen Mädchen in Nazareth in Galiläa. Zum Fürchten ist durchaus, was der Engel ihr da ankündigt: Ein Kind. Die ganze Tragweite seiner Botschaft hat Maria in dem Augenblick vermutlich nicht erkannt, aber dass ihr Leben ab sofort anders verlaufen würde, das war ihr klar. 

 

Maria hat sich vielleicht nicht sofort, aber wenig später buchstäblich einen Reim gemacht auf diese Botschaft. Auch und gerade auf die Aussage „Du hast Gnade bei Gott gefunden.“  Marias Antwort darauf lautet: „Meine Seele erhebt den Herrn, […] denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.“ Aber bei der Niedrigkeit bleibt es nicht, denn Gott „erhebt die Niedrigen.“ Maria fühlt sich buchstäblich angesehen von Gott und damit geadelt. Dafür kann sie sich zunächst nichts kaufen, aber es macht natürlich etwas mit ihr, dass sie weiß: Sie spielt eine Rolle in Gottes Plan mit dieser Welt. Gott hat ihr eine wichtige Aufgabe übertragen.

 

Natürlich ist Marias Schicksal außergewöhnlich. Einmalig. Allgemeingültig an ihrer Erfahrung ist aber immerhin das eine: Wenn Gott Menschen wie Sie und mich freundlich und großzügig ansieht, dann wird uns das verändern. Und oft gibt es dann auch etwas zu tun. 

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