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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott sieht und handelt

Joachim Bär über Hesekiel 34,23.

Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein.

Hesekiel 34,23

Manche Texte der Bibel sind erstaunlich handfest und politisch. Zum Beispiel ein Abschnitt im Buch Hesekiel Kapitel 34. Der gleichnamige Prophet aus dem Alten Testament prangert dort im Auftrag von Gott die Herrscher seiner Zeit an, die nur an sich selbst denken – anstatt an die Menschen, für die sie sorgen sollten. In diesem Fall das Volk Israel.

Diese Anführer werden Hirten genannt, aber sie kümmern sich eben nicht um die Schwachen ihrer Gesellschaft und nehmen doch alle Vorteile in Anspruch, die das Herrschen so mit sich bringt. Ein Leben in Saus und Braus.

Diese Ungerechtigkeit ist Gott nicht egal. Er sieht, in welchem Zustand das Volk Israel ist, und schafft Lösungen. Er lässt durch seinen Propheten ausrichten: „Ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden soll.“ (Hesekiel 34,23) Dieser Hirte – oder Herrscher – soll ein Nachkomme Davids sein, des großen israelitischen Königs.

Diese Aussage wurde schon immer auch auf den kommenden Messias bezogen. Für Christen ist Jesus Christus dieser gerechte Herrscher, an den ich mich angesichts aller Ungerechtigkeit wenden kann. Er sieht, wo es auch heute ungerecht zugeht, und handelt entsprechend. Darauf vertraue ich. Zudem bin ich als Christ berufen, Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen.

Christlicher Glaube ist eben auch heute ganz handfest und politisch.

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