/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Durchs Kreuz solidarisch
Andreas Odrich über 2. Kor. 1,5
Wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.
Tod und Verfolgung - damit muss der Apostel Paulus rechnen, und das aufgrund seines Glaubens. Er hat auf seiner Missionsreise durch Kleinasien weder etwas gestohlen noch jemanden umgebracht. Er hat einzig und allein Jesus Christus verkündigt, den Sohn Gottes, der stellvertretend für die Sünden der Menschen als Erlöser am Kreuz gestorben ist. Verrückt. Und das in doppelter Hinsicht.
Einmal, weil dieser Glaube ein Verfolgungsgrund ist - übrigens bis heute, in vielen Ländern gibt es verfolgte Christen. Zum anderen ist es verrückt, weil Paulus an seinem Glauben festhält. Eigentlich müsste er doch stinkesauer sein auf seinen Gott, der ihn so im Stich lässt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Und so schreibt Paulus an die Christen in Korinth:
Wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.
Bemerkenswert: Das Leiden des verfolgten und gemarterten Christus, das Paulus hier selbst erlebt, ist für Paulus eine ganz besondere kostbare Form der Solidarität. Er weiß sich mit dem Sohn Gottes eins, weil auch dieser sich nicht zu schade war, selbst zu leiden. Dass Gott sich von seiner gefallenen Schöpfung nicht abwendet, das gibt Paulus die nötige Kraft zum Durchhalten.
Auch ich käme gut damit aus, wenn es keine Kriege, keinen Terror und keine Gewalt gäbe. Ich verstehe auch nicht, wozu es nötig ist. Doch dass Gott sich nicht abwendet, sondern mit hineingibt, gibt auch mir die Kraft, diese Spannung auszuhalten.
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