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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Überraschungsparty

Wolf-Dieter Kretschmer über 2. Könige 6,22

Er sprach: Du sollst sie nicht erschlagen. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen!

2. Könige 6,22

Im 9. Jahrhundert vor Christi Geburt ereignet sich eine bemerkenswerte Geschichte. Ort der Handlung ist Samaria, die Hauptstadt des Nordreichs Israel.

Eine Gruppe von syrischen Soldaten befindet sich in einer ausweglosen Lage. Sie sind umzingelt von Truppen des Königs Joram von Israel, und das mitten in dessen Hauptstadt. Wie sie dorthin gekommen sind, können sie sich nicht erklären. Ihnen ist aber klar, dass sie in eine Falle geraten sind. Joram wird gleich kurzen Prozess mit ihnen machen. Davon sind die Syrer überzeugt.

Aber es kommt anders. Überraschend anders. Joram ordnet kein Gemetzel an. Im Gegenteil, er lädt seine Feinde zu einer Mahlzeit ein, lässt reichlich auffahren und, nachdem alle gespeist haben, schickt König Joram die Syrer heim. Kann man nachlesen im 2. Buch der Könige, Kapitel 6. 2. Könige 6, Verse 8-23.

Der Überraschungsparty vorausgegangen war ein Rat des Propheten Elisas. Auf die Frage, was mit den gefangenen Syrern zu tun sei, hatte Elisa dem König Joram geantwortet: Du sollst sie nicht erschlagen. (…) Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen! 2. Könige 6, Vers 22

Eine herausfordernde Lektion hatte König Joram da zu lernen: Seinen Feinden Gutes antun, obwohl sie Übles vor hatten.

Für Sie und mich bleibt die Frage: Wie würde Feindesliebe wohl heute aussehen?

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