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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die Saat des Antisemitismus

Oliver Jeske über Römer 11,1.

So frage ich nun: Hat denn Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.

Römer 11,1

Vor gut einer Woche war Jom haScho‘a. An diesem Tag gedenken Juden in der ganzen Welt an die Opfer des Holocausts. Schrecklich, was zur Zeit des 3. Reichs passiert ist. Rund sechs Millionen Juden wurden in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Kaum vorstellbar!

Und was noch schwerer wiegt: Auch Menschen, die sich Christen nannten, haben den geistigen Nährboden dafür gelegt. Gerade in der Weimarer Republik war auch in frommen Kreisen der Antisemitismus verbreitet. Misstrauen, Vorurteile und offene oder verdeckte Feindschaft gegenüber Juden waren an der Tagesordnung.

Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meinen Großeltern. Beide waren treue Nachfolger von Jesus. Auf die Frage: „Was habt ihr vor dem Krieg in eurer Gemeinde von der Kanzel über Juden gehört?“ war die Antwort: „Die haben unseren Herrn Jesus umgebracht.“

Die Formel ist so verkürzt und falsch, wie sie folgenreich und tragisch war. So etwas kann man nicht unwidersprochen lassen. Und Gott sei Dank haben auch meine Omi und mein Opa umgedacht.

Denn es steht so klar und deutlich in der Bibel! Im 11. Kapitel seines Briefs an die Gemeinden in Rom schreibt der große jüdische Theologe und christliche Apostel Paulus:

„Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Auf keinen Fall!“

Dem ist nichts, aber auch wirklich gar nichts hinzuzufügen.

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Peter J. /

Nur seltsam, dass Paulus da ziemlich viel hinzuzufügen hat.

Nicole /

Sehr gut sind Ihre Worte. Ich wünschte alle Menschen in Deutschland und der Welt würden das erkennen!!!