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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die rollenden Steine

Hans Wagner über Markus 16,2.4.

Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß.

Markus 16,2-4

Heute hat mein Vater Geburtstag. Er wird 91 Jahre alt! Wir werden mit der Familie essen gehen, denn er ist immer noch sehr mobil, so dass dies möglich ist. Natürlich hat er inzwischen auch Einschränkungen, das ist ja normal in dem Alter. Da lassen schon mal die Hörfähigkeiten oder das Sehen nach, und es liegt lange nicht mehr so viel Kraft in den Armen wie früher. Gut, wenn es Hilfe gibt und man den einen oder anderen schweren Stein aus dem Weg gerollt bekommt. 

So, wie es ein paar Frauen damals in der Ostergeschichte erlebt haben. Der Evangelist Markus schreibt: "Die Frauen kamen zum Grab und sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß." Was damals ein gewichtiges Problem war, das ist für viele heute mehr eine innere Schwierigkeit. Der Zugang zu Jesus als dem Sohn Gottes ist mit ganz anderen Steinen verschlossen. Kindheitsprägungen, schlechte Erfahrungen mit Kirche und Gemeinde, Enttäuschungen, Irreführungen und vieles mehr wurde vielleicht zwischen uns und Jesus gewälzt. Wie soll man da noch dran vorbeikommen? 

Ich bin der festen Überzeugung: Wer sich auf den Weg zu Jesus macht, um ihm zu begegnen, für den werden auch diese Steine weggerollt – von Gott selbst. Er hat es schon oft getan – auch damals am Grab. Und so kann man wie diese überraschten Frauen erfahren: Jesus lebt. Auch heute noch. Auch für mich. Egal, wie alt oder schwach ich inzwischen bin.

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Kommentare (1)

Annemarie V. /

Das haben Sie schön geschrieben. Vielen Dank für die ermutigten Worte!