Die richtige Adresse

Für fast alles im Leben gibt es eine Hotline. Ich habe ein Problem, brauche Hilfe, raffe mich auf und wähle die Hotline. Es kommt Ansage auf Ansage, und wenn ich innerlich bereits auf 180 bin… – weiter will ich das nicht ausführen. Sie kennen das sicherlich aus eigener Erfahrung.  

Aber wenn ich viel Glück habe, meldet sich nach relativ kurzer Zeit keine KI, sondern ein ganz analoger, wirklich intelligenter Mensch, der mir freundlich und geduldig weiterhilft. Da gibt es tatsächlich am anderen Ende der Leitung einen echten Menschen, der mir das Gefühl gibt, sich zu freuen, dass er mir weiterhelfen kann. Und dass ich mit meinen Fragen bei ihm genau an der richtigen Adresse bin. Was für ein Geschenk.

Im Matthäus-Evangelium, Kapitel 7, ist auch von Hilfesuchenden die Rede, die sich aufmachen, anklopfen, bitten und suchen. Jesus kommentiert das sinngemäß: Wer um Hilfe gebeten wird, der gibt normalerweise dem, der bittet, was dieser braucht. Und er fragt seine Zuhörer: „Wer von euch gibt seinem Kind einen Stein, wenn es um Brot bittet?“ (Matthäus 7,9 BasisBibel)

Damit sagt Jesus: Wenn Kinder sich um Hilfe an ihre Eltern wenden, dann sind sie schon mal grundsätzlich an der richtigen Adresse. Doch es geht noch viel weiter. Denn Jesus verschweigt nicht, dass auch Eltern nicht unfehlbar sind. Er sagt: „Ihr Menschen seid böse. Trotzdem wisst ihr, was euren Kindern guttut, und gebt es ihnen. Wie viel mehr Gutes wird euer Vater im Himmel denen geben, die ihn darum bitten.“ (Matthäus 7,11 BasisBibel).

Das heißt für mich: Ganz gleich, um welche Not es sich handelt, ist Gott, der Vater im Himmel, die richtige Adresse. Er ist nur ein Gebet weit entfernt. Bei ihm gerate ich nicht einmal in eine nervige Warteschleife – er ist direkt da und persönlich ansprechbar.