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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Das Unvorstellbare

Markus Baum über Jeremia 18,14-15.

Versiegen die laufenden Wasser aus sprudelnden Quellen? Mein Volk jedoch hat mich vergessen.

Jeremia 18,14–15

Eine rhetorische Frage, das heißt: die Antwort liegt auf der Hand: „Wird man je erleben, dass der Schnee auf den Gipfeln des Libanon schmilzt oder große Ströme versiegen?“

Die Antwort lautete an den meisten Plätzen dieser Welt über viele Jahrtausende hinweg: Niemals. Das ist unvorstellbar.

Vor etwas mehr als 2.600 Jahren hat der Prophet Jeremia die Frage im Namen Gottes an das Volk Israel gerichtet. Wer ihm damals zuhörte, wird den Kopf geschüttelt haben. Das bis zu 3.000 Meter hohe Libanongebirge war und ist bis heute ganzjährig mit Schnee gekrönt. Und dass große Ströme wie der Nil, wie Euphrat und Tigris jemals versiegen könnten, war unvorstellbar.

Dass Liebende einander untreu werden und ihre Treueschwüre brechen, das passiert schon eher, und das war auch zu Jeremias Zeiten schon so. Deshalb werden sich manche in der Hörerschaft Jeremias erwischt gefühlt haben beim nächsten Satz, denn was hat Gott da seinem auserwählten Volk, seinem Herzblatt, seinen Augensternen bescheinigt: „Mein Volk aber hat mich vergessen.“

Uns Menschen des 21. Jahrhunderts ist in den letzten Jahren schmerzlich bewusst geworden, dass selbst die Gletscher in den höchsten Gebirgsregionen dieser Erde schmelzen – und dass selbst große Flüsse trockenfallen können. Umso größer erscheint die unverbrüchliche Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen.

Und so ist die Frage: Sind wir schlauer als Jeremias Zeitgenossen vor 2.600 Jahren? Denn Gottvergessenheit können wir uns eigentlich nicht leisten. Ganz im Gegenteil. Wir sind dazu eingeladen, den Gott Israels, den Vater Jesu Christi, zu entdecken, seine Liebe zu erleben – und zu erwidern.

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Kommentare (3)

Helga /

Danke für diesen" Anstoß "!
Könnte ihn doch alle Menschen auf der ganzen Welt hören und befolgen!
Wie groß wäre Gottes Freude!

Annelies R. /

Wie recht Sie haben, ich weiß Gott lässt uns nicht fallen ! Er prüft uns schenkt uns täglich seine Gnade und Behütung.

Silvia /

Vielen Dank! Sie haben voellig recht, finde ich: Niemals koennen wir uns Gottvergessenheit leisten, wenn es uns, und vor allem unserem Land Deutschland gut gehen soll...! Um keinen Preis dieser Welt mehr