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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Das Herz des Gebets

Joachim Bär über Daniel 9,18.

Neige deine Ohren, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Daniel 9,18

Gebet: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an dieses Thema denken? Eine Kirche und wohl formulierte Gebete eines Geistlichen? Mönche in der Stille eines Klosters? Menschen, die auf ihrem Sofa die Hände falten?

Diese Bilder zeigen verschiedene Formen des Gebets. Sie beschreiben aber nur, wie ein Gebet von außen aussieht. Viel wichtiger ist es, mit welcher Einstellung ich bete. Wie ich auf Gott zugehe.

Im Buch Daniel, in der Bibel, finde ich eine spannende Aussage hierzu. Da heißt es: „Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ (Daniel 9,18)

Hier erkenne ich etwas von der Herangehensweise, von der inneren Einstellung, mit der Daniel zu Gott betet. Erstens liegt er vor Gott. Er erkennt also an, wie viel größer und aller Ehren wert dieser Gott ist. Er liegt ihm im wahrsten Sinne in den Ohren.

Das macht diesen Gott aber nicht zu einem unnahbaren Herrscher. Denn zweitens nähert sich Daniel mit Vertrauen. Mit Zutrauen. Nicht auf sich selbst und die eigenen guten Taten. Sondern weil er weiß: Ich darf mich immer an diesen Gott wenden und mit gutem Grund hoffen, dass er mich hört und mir hilft. Denn Gott ist barmherzig mit mir. Er hat ein Ohr für mich.

Das ist es, worauf es ankommt. Wie ich zu Gott bete, das ist das Herz des Gebets. Dass ich Gott vertraue und ihm etwas zutraue. Das geht in der Kirche, im Kloster oder allein zu Hause. Warum nicht jetzt gleich?

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