/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Bleiben – oder gehen?
Ulrike Schild über Johannes 15,5.
Jesus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
Ein grüner Südhang, die Weinstöcke in Reih und Glied, ein harmonischer Wechsel von Regen und Sonne – so etwas macht den Weinberg zu einer Augenweide. Aber auch das gehört zum Weinberg: Abgehackte Reben, am Wachsen gehindert, ins Feuer geworfen. Damit andere mehr Frucht bringen. Der Rebstock wird beschnitten, damit der Ertrag gesteigert wird. So ist es in der Weinernte.
In der Bibel, im neuen Testament greift Jesus das Bild auf: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht." Ich stelle mir vor, zu wem Jesus diese Worte wohl gesagt haben könnte. Zu der Zeit, in der der Schreiber Johannes lebt, geraten Menschen unter Druck, die sich zu Jesus bekennen. Da braucht‘s so eine Ermutigung, dass sich das dran bleiben, das dabei bleiben - lohnt. Bleibt bei der Sache, bleibt bei mir..... und ich bleibe bei euch, sagt Jesus, zusammen kommt ein wunderbares Ergebnis heraus: Lebensfreude, Kraft, Mut, Zuversicht, Hoffnung, Segen für sich selber - und für andere.
Bleiben oder gehen – die Frage stellen wir uns an beruflichen Stationen im Leben; bleiben oder gehen, die Frage stellen sich Paare in einer krisengeplagten Ehe; bleibe ich oder gehe ich fragen sich junge Menschen nach Abschluss der Schulzeit; bleibe ich zuhause oder gehe ich ins Heim - müssen sich manche ältere Menschen fragen. Oft bedeutet gehen auch der Ausweg aus unerträglichen Zuständen.
Das Bild des Weinstocks stellt sich anders dar: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“, sagt Jesus. Bleiben lohnt sich. Im Glauben bleiben lohnt sich, auch wenn‘s mal durch Krisenzeiten geht. Bei Jesus zu bleiben lohnt sich, denn wer bei Jesus bleibt, dem fließt ungeheuer viel Kraft zum Leben zu. Die lebensspende Kraft Gottes.
Wenn das fehlt, dann fehlt das Wichtigste.
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