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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Bitte stören

Melanie Bonnkirch über Lukas 9,11.

Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.

Lukas 9,11

Ein Corona-Fall im Kindergarten. Heute bleibt die Gruppe geschlossen, also spielt unsere Tochter zu Hause, in ihrem Zimmer. Ich sitze am improvisierten Schreibtisch im Schlafzimmer und höre, wie die Waschmaschine in den Schleudergang schaltet. Es dauert nicht lang, da sehe ich in meinem Kamerabild den kleinen, blonden Schopf, der sich ins Zimmer schiebt.

Alltag in Corona-Zeiten. An solchen Tagen schalte ich einen Gang hoch, um alles zu schaffen. Dabei hilft es mir auch, wenn ich zwischendrin mal Pause mache. Mal den Wäscheberg gekonnt ignorieren, innehalten und kurz bei Gott ausruhen.

Das habe ich mir bei Jesus abgeschaut. Er hatte vor knapp 2.000 Jahren auch viel um die Ohren. Trotzdem oder gerade deshalb zog er sich regelmäßig zurück. Er suchte die Stille, das Gespräch mit Gott, seinem Vater. Eine solche Situation wird im Lukasevangelium, Kapitel 9 beschrieben.

Doch lange blieb Jesus da nicht ungestört. In Vers 11 heißt es: Die Leute merkten es und folgten ihm in großen Scharen. Jesus wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Reich Gottes; und alle, die Heilung nötig hatten, machte er gesund.

Jesus ist ganz Mensch – und braucht Pausen, um zu verarbeiten, sich innerlich wieder neu auszurichten, zu beten. Doch Jesus ist auch ganz Gott – und so schickt er die Menschen, die ihm folgen, nicht weg.

Er nimmt sich Zeit und hört ihnen zu. Er erklärt ihnen die Herzensbotschaft Gottes und nimmt sich ihrer Gebrechen an; der seelischen, aber auch der körperlichen.

Und so kann ich Jesus sagen: Danke, Herr, dass du immer ein offenes Ohr und ein offenes Herz für deine Kinder hast. Danke, dass wir dich jederzeit stören dürfen.

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Kommentare (1)

URö /

Moin Frau Bonnkirch,
Sie haben alles gut erkannt und beschrieben.
Bleiben Sie gesund