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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Augenhöhe für Frauen und Männer

Andreas Odrich über Lukas 8,1.

Jesus zog von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf. Überall verkündete er die Gute Nachricht, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden werde.

Lukas 8,1

Das Altertum war eine Männergesellschaft; noch mehr als wir heute, wie ich als Mann hinzufügen möchte. Umso erstaunlicher - der Evangelist Lukas berichtet ausdrücklich auch über Frauen, die Jesus nachfolgen. Das ist für seine Zeit außergewöhnlich, auch für die Evangelien, wo oftmals nur die Männer Erwähnung finden.

Doch Lukas stellt im achten Kapitel seines Evangeliums ausdrücklich heraus: Es sind die Frauen, die den Dienst von Jesus erst möglich machen. Maria Magdalena ist dabei, die ehemalige Prostitutierte. Aber auch Johanna, die Frau eines wohlhabenden Verwalters aus den obersten politischen Kreisen.

Nach alter Väter Sitte schildert Lukas zunächst, wie die Frauen Jesus dienen. Aber gleichzeitig macht er klar: unterwürfig sind sie dabei nicht. So stellt er eine Johanna dar, die ihr Vermögen ganz bewusst für Jesus einsetzt, und damit eine souveräne, selbstbewusste Entscheidung getroffen hat.

Erst auf dieser Basis kann Lukas berichten: „Jesus zog von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündigte das Reich Gottes.“

Ich lese aus dem Text heraus: da ist etwas anders, da ist etwas neu für die damalige Zeit im Verhältnis zwischen Männern und Frauen. So etwas wie Augenhöhe. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dieser Text noch heute manchen Mann aufrütteln könnte.

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Kommentare (1)

Günther B. /

Zu diesem Thema hätte man aber noch ein paar Worte mehr schreiben können, zum Beispiel Galater 3,28
"Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch mehr