Auf zu neuen Perspektiven

Immer wieder erlebe ich – und Sie wahrscheinlich auch, dass Pläne durchkreuzt werden, unser Weg anders verläuft, als wir es uns vorgestellt hatten. Nur selten erfahren wir, warum es so war oder ist.

Doch können durchkreuzte Wege weit mehr sein als blindes Schicksal oder Zufall; sie können bedeuten, dass Gott uns auf einen Weg bringt, den er für uns als den besseren sieht.

Die Israeliten befanden sich vor langer Zeit weitab der Heimat in babylonischer Gefangenschaft. Sie jammerten und trauerten. Sie fühlten sich von Gott verlassen. Ihnen gibt der Prophet Jesaja eine neue Perspektive auf ihre Not. Der abgebrochene Weg kann dazu führen, dass die Israeliten einen neuen Weg finden, der gut für sie ist.

„Ihr sollt in Freuden ausziehen und in Frieden geleitet werden.“ (Jesaja 55,12) Jesaja, der dem Volk Israel unermessliches Leid voraussagen musste, durfte auch Gnadenworte verkünden.

Das kann uns auch heute helfen. Wir sitzen nicht in Babylon fest, aber gefühlt sitzt mancher vor einer aussichtslosen Situation und meint, er kommt nicht weiter. Manchmal hängen wir irgendwie fest, sei es in einer Krankheit oder einem falsch abgebogenen Lebensweg oder Beziehungen blockieren uns. Der Möglichkeiten sind viele. Lassen wir doch das Prophetenwort aus ferner Zeit einmal ganz nah an uns heran, damit es seine volle Wirkung erzielen kann.

Ich lese nach der Übersetzung Hoffnung für alle: „Ihr werdet voller Freude in die Freiheit hinausziehen und wohlbehütet euren Weg gehen.“ Das klingt nicht nur nach neuer Perspektive, das ist auch eine.