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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Adel verpflichtet

Markus Baum über 1. Chronik 28,9.

Diene Gott mit ganzem Herzen und mit williger Seele. Denn der HERR erforscht alle Herzen.

1. Chronik 28,9

Das Gottesgnadentum war in der Geschichte der abendländischen Völker ein grandioses Missverständnis. Viele Generationen von Herrschern und einzelne Herrscherinnen haben sich etwas eingebildet auf das, was ihnen Bischöfe bei ihrer Krönung zugesprochen haben: Von wegen, ihre Macht und ihre Titel seien ihnen „von Gottes Gnaden“ wegen zugefallen. Dabei standen in Wirklichkeit oft taktische Deals im Hintergrund, manchmal auch die Wahl des geringsten Übels. Himmlischen Beifall gab es eher selten.

Der allererste König von Gottes Gnaden war Saul, der erste König Israels, und der ist seiner Berufung nicht wirklich gerecht geworden. Sauls direkter Amtsnachfolger, David, hat es besser gemacht. Dabei hatte auch David seine Macken und hat sich ebenfalls fatale Fehler geleistet. Aber David hat an Gott festgehalten, und Gott hat ihn nicht fallen gelassen.

Vor etwa 3.000 Jahren dann: Wachwechsel! Kann man nachlesen im 1. Buch der Chronik Kapitel 28. David überträgt seinem Sohn Salomo die Geschäfte. Und schärft ihm bei der Gelegenheit ein: „Diene Gott mit ungeteiltem Herzen und einer bereitwilligen Seele. Denn der Herr erforscht alle Herzen.“ Das war Davids langjährige Erfahrung. Sein Adel bestand nicht in einer endlos langen Erblinie, sondern in seiner engen persönlichen Beziehung zum Gott Israels. Das war sein wichtigstes Vermächtnis an seinen Nachfolger im Amt.

Wer so mit Gott verbunden ist wie David, weiß auch: Dieser Adel verpflichtet. Wer weiß, was Gott liebt und was er verabscheut, und wer Gottes Gegenwart und Beistand erlebt hat, gönnt diese Erfahrung auch anderen Menschen.  

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