/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Runter vom Holzweg
Markus Baum zu Psalm 25,8
Der HERR ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg.
Menschen sind fehlbar. Und ich bin ein Mensch. Also lange auch ich gelegentlich daneben. Vergreife mich im Ton, wähle die falschen Mittel, hänge fragwürdigen Gedanken nach, verfolge zweifelhafte Ziele. Mache mir und meinen Mitmenschen das Leben schwer.
Acht Milliarden Menschen, allesamt zum Guten berufen und mit allen nötigen Fähigkeiten ausgestattet, sodass sie friedlich miteinander auskommen könnten. Aber zur schöpfungsgemäßen Grundausstattung gehört eben auch der freie Wille, und der erlaubt jeder und jedem von diesen acht Milliarden Menschen eben auch, dass sie sich schlecht entscheiden. Gelegentlich falsch abbiegen. Auf Abwege und Holzwege geraten.
Ist es unser unausweichliches Schicksal, dass wir Menschen aneinander schuldig werden und uns gegenseitig das Leben zur Hölle machen? Nein, ist es nicht.
Im Psalm 25, einem mindestens 2.500 Jahre alten kunstvollen Gedicht aus dem Lieder- und Gebetbuch Israels, heißt es an einer Stelle: „Gut und gerecht ist Gott. Darum weist er Sündern den Weg.“
Ich bin zu allem fähig, auch zum Schlimmsten. Aber berufen bin ich zum Guten. Und Gott überlässt es nicht dem Zufall und sieht auch nicht teilnahmslos zu, wie Menschen fatale Wege einschlagen. Gott weist Leuten, die auf dem Holzweg gelandet sind, den Weg - heraus aus dem Dickicht, zurück ins Freie. Gott ist gerecht und gut, ist der Maßstab für Rechtschaffenheit und Güte. Und Gott hat auch eine Lösung für die Schuld, die Menschen auf sich laden: Gott kann sie vergeben. Mit dem angerichteten Schaden haben fehlbare Menschen wie ich dann immer noch genug zu tun. Aber zumindest die Schuld ist gesühnt.
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Lieber Markus Baum,
einen freien Willen kann es nur innerhalb der Bestimmung des Guten geben, nicht außerhalb davon. Frei ist der Wille des Menschen zum Guten hin, weil eben, wie sie auch … mehrrichtigerweise sagten, uns eine Grundbestimmung des Guten von unserem Schöpfer gegeben ist. Da wir aber in Sünde geraten und damit eine gefallene Schöpfung sind, haben wir auch den freien Willen des Guten verloren. Jesus muß uns befreien vom Zwang der Sünde (Johannes 8,34.36). Dann, wenn diese Befreiung geschieht, werden wir bereit sein Jesu Worte zu halten, Gottes Willen und damit auch die Wahrheit des Glaubens zu erkennen (Johannes 8,31f. und 1. Timotheus 2,4-6). Die Darstellung, daß der freie Wille des Menschen das Böse und die Gewalt hervorbringt, ist meiner Ansicht nach nicht haltbar. Paulus spricht davon, daß wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen haben, sondern mit Mächten und Gewalten. Und ein gängiges Wort in Bezug auf unsere irdische Welt lautet: Geld regiert die Welt. Jesus sagt dazu trefflich, daß wir nicht Gott dienen können und der widergöttlichen Macht des Geldes (Matthäus 6,24).
Herzliche Grüße von Frank
Lieber Markus,
danke für Deine sehr wertvollen geistlichen Anregungen. Mir fällt spontan dazu folgendes eine:
Carpe diem - nütze die Zeit. Unsere Hoffnung liegt im Herrn.
Wer mein Wort hört und … mehrglaubt dem, der mich gesandt hat, ⟨der⟩ hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Joh. 5,24
Wolfgang aus Augsburg