/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Schweige nicht!
Joachim Bär über Apostelgeschichte 18,9-10.
Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden.
Meine Gesundheit, mein Geld, mein Glaube: Es gibt so einige Themen, über die spricht man nicht. Ich meine die gesellschaftlichen Tabuthemen, die auch ich hier und da galant umschiffe oder unter den Tisch fallen lasse. Ich habe gelernt, über was man spricht und worüber man besser schweigt.
Das hat sein Gutes. Keiner muss wissen, wie der Befund meiner letzten Zahn-Vorsorgeuntersuchung lautet. Es geht mich auch nichts an, mit welchen Konditionen meine Nachbarn ihre Hausfinanzierung abschließen. Einige Bereiche unseres Lebens sind privat – und dürfen es gerne bleiben.
Beim Glauben indes stehe ich in einer Spannung. Er ist einerseits etwas sehr Persönliches zwischen Gott und mir. Andererseits soll er gute Auswirkungen haben und damit meine Umwelt prägen. Glaube ohne Auswirkungen und glauben, ohne davon zu erzählen – das passt nicht recht zusammen. Wie aber von der befreienden Kraft des Glaubens reden, wenn ihn die meisten Menschen zur Privatsache erklärten?
Der Apostel Paulus hat vor gut 2.000 Jahren den Auftrag bekommen, den Glauben an Jesus Christus zu bezeugen. Er bekommt in einer besonderen Situation die Zusage von Gott: „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden.“ (Apostelgeschichte 18,9-10)
Das macht mir Mut. Egal, welcher Weg auch zu mir passt, meinen Glauben zu bezeugen: Gott ist mit mir und hilft mir. Mit seiner Hilfe lerne ich jeden Tag, wann es gut ist, meinen Glauben einfach zu leben – und an anderer Stelle auch davon zu erzählen. Dann muss Glaube auch nicht Privatsache bleiben.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Echt paulinisch - Sein Glaube wurde völkerverbindend. Sie sind auf der richtigen Spur. Danke.