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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott - keiner vom Establishment

Andreas Odrich über Jesaja 53,3

Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.

Jesaja 53,3

Gott hätte es sich auf dieser Erde gemütlich machen können. Schließlich hat er sie geschaffen. Warum also nicht mal einen Fuß auf die Erde setzen, und auf einer Bergterrasse die Aussicht genießen oder mit einer Yacht auf dem Meer mit den Schönen und Reichen ein paar Runden drehen. Nahe gekommen wäre er den Menschen dadurch trotzdem nicht. Denn neben ein bisschen Anerkennung hätte er wahrscheinlich vor allem Neid geerntet. Gott – einer, der zum Establishment gehört und die Sorgen der Menschen nicht versteht.

Die Passionszeit erinnert uns an einen ganz anderen Gott. Der Prophet Jesaja im Alten Testament beschreibt ihn so: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.“

Anders als in dem kleinen Gedankenspiel ist hier vom Gott als Jesus Christus am Kreuz die Rede. Von dem Gott, der sich nicht gescheut hat, alle Schuld und alle Schmerzen auf sich zu laden. Einem Gott, der, statt mit den oberen Zehntausend eine Sause zu machen, für uns durch die tiefsten Tiefen gegangen ist.

Gott weiß: Nur dadurch fassen Menschen in den dunkelsten Stunden Vertrauen zu ihm, wissen sie, dass er ihr Leiden kennt und sie nicht allein lässt. Was für ein Unterschied! Obwohl Gott es könnte, schwebt er nicht menschenvergessen über den Dingen, sondern kniet sich rein, um mit jedem einzelnen von uns durch dick und dünn und die tiefsten Tiefen zu gehen.

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