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Sex mit Abstandsregeln?

Diskussionen um Aufhebung des Prostitutionsverbots.

Die roten Lampen leuchten nicht, denn die Bordelle in Deutschland sind größtenteils geschlossen. Der Grund: Die Corona-Hygienevorschriften.

Die evangelische Diakonie in Hamburg fordert jetzt, die Etablissements wieder zu öffnen. Ihr Argument: Prostitution findet aktuell im Verborgenen statt und ist nicht kontrollierbar. Prostituierte geraten verstärkt unter Druck. Sie werden Opfer von Gewalt. Kann die Zulassung der Prostitution unter Auflagen das Infektionsrisiko dagegen senken und das Arbeitsumfeld der Sexarbeiterinnen sichern? Immerhin sind viele Frauen durch die Schließung der Bordelle in existenzielle Not geraten.

Die Argumentation klingt zunächst plausibel. Gerd Schönborn von der christlichen Lebenshilfe Neustart-EV in Berlin sieht das jedoch eher kritisch: Corona-Auflagen in Bordellen werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht eingehalten und können auch nicht kontrolliert werden. Kein Freier wird seine richtige Adresse und Telefonnummer hinterlassen. Auch die finanzielle Not der Frauen bestand schon vor dem Lockdown. Das meiste Geld müssen sie abgeben. Sie können sich in der Regel keine Wohnung leisten. Als die Bordelle geschlossen wurden, standen viele Prostituierte auf der Straße.

Um den Frauen wirklich zu helfen, fordert Gerhard Schönborn, dass Sexkäufer bestraft werden und es niederschwellige Ausstiegsangebote für die Frauen vom Staat gibt. Über die Einzelheiten hatte Katja Völkl mit ihm gesprochen.


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