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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Unerklärbar

Hans Wagner über Psalm 139,16.

Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Psalm 139,16

Es war erst Ende der 1980er Jahre, als das Faxgerät in deutschen Büros einen Stammplatz bekam. Dieses Wunderwerk der Technik, das man heute einer jungen Generation schon wieder erklären muss. Aber wie erklären Sie es ihnen? Da legen Sie in Hamburg ein Blatt auf dieses Gerät, drücken den Startknopf und in München kommt auf einem anderen Gerät eine Kopie davon raus. Was ist dazwischen passiert? Ich sage es Ihnen ehrlich: den genauen technischen Ablauf könnte ich jetzt auch nicht beschreiben!

So ähnlich stelle ich mir die Schwierigkeiten des Königs Davids im alten Israel vor, wenn er versucht, mit seinen Kenntnissen die Entstehung eines Menschen zu beschreiben. Psalm 139 ist dazu ein fantastischer Text. Hier ein Auszug: Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann. David spricht hier nicht von der Schwangerschaft, sondern umschreibt eine Zeit noch davor. Aus seiner Sicht.

Ich weiß nicht, wie wir diese Zeit heute erklären würden, aber darum geht es David auch gar nicht. Es geht ihm vor allem um das Wissen: Gott hat alles in seiner Hand, vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit. Wir sind wie ein offenes Buch für ihn, oder lesbar wie ein übertragenes Fax. Und er füllt unsere Seiten, getränkt von seiner Liebe, die in Jesus Christus sichtbar wurde. Auch das ist unerklärbar.

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