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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ohne Sonnenschein und Gott...

Markus Baum über Markus 4,26-28a.

Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst - er weiß nicht wie. Von selbst bringt die Erde Frucht.

Markus 4,26-28

Was war die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands selbstbewusst. Von wegen „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.“ Die zwangsweise kollektivierte Landwirtschaft sollte nicht nur die Äcker, sondern mit solchen Kampagnen auch noch die Köpfe der Volksgenossen bearbeiten.

Zum Glück war ein Teil dieser Köpfe so hell und so eigensinnig, dass die Gehirnwäscheaktion misslang. Witzbolde reimten: „Ohne Sonnenschein und Gott geht die LPG bankrott.“

Aus den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR sind nach der Wende einige Unternehmen hervorgegangen, die haben sich dank europäischer Agrar-Subventionen erfolgreich entwickeln können. Aber auch die haben mittlerweile gemerkt:  Selbst mit Sonnenschein ist die Sache nicht so einfach – wenn zum Beispiel der Regen fehlt. Und selbst mit Regen und mit Kunstdünger und mit Totalherbiziden und modernsten Landmaschinen ist die Ernte nicht garantiert. Es gibt einfach zu viele Faktoren, auf die hat der Mensch keinen Einfluss. Bis heute nicht. Dass die Saat überhaupt keimt – dass sie sich entwickelt bis zur Erntereife, das bleibt ein Wunder.

Vor knapp 2.000 Jahren hat Jesus das Bild von der selbst keimenden Saat genutzt, um deutlich zu machen, wie die neue Welt Gottes entsteht. Das kann man nachlesen im Markusevangelium Kapitel 4: Ganz von selbst entwickelt sich diese spezielle Saat, ganz unerwartet kann etwas von dieser Welt Gottes in unserer diesseitigen Welt aufblühen, kann überraschend erkennbar werden. Ohne Sonnenschein sieht’s duster aus. Ohne Gott bleibt auch das Leben auf dieser Welt staubig und karg. Mit Gott kann es reich und bunt werden. 

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