Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Licht an!

Joachim Bär über Markus 4,21.

Und er sprach zu ihnen: Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?

Markus 4,21

„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel!“ Wahrscheinlich kennen Sie diesen Ausdruck. Er bedeutet: „Versteck nicht, was du kannst und was du zu geben hast! Du bist wichtig, und es sollte gehört werden, was du zu sagen hast.“

Die Redewendung stammt aus der Bibel und geht auf Jesus zurück. Im vierten Kapitel des Markusevangeliums stellt Jesus die rhetorische Frage: „Zündet man denn ein Licht an, um es unter den Scheffel oder unter die Bank zu setzen? Und nicht, um es auf den Leuchter zu setzen?“ (Markus 4,21) Die Antwort liegt auf der Hand: Das Licht gehört auf den Leuchter, nicht verdeckt oder versteckt.

Die Aussage ist hier bei Jesus etwas anders als in der Redewendung. Das Licht steht hier für die Botschaft von Gottes guten Absichten mit dieser Welt. Es gibt also eine befreiende Nachricht, und die will gehört werden. Diese Botschaft gehört ins Rampenlicht, auf die Bühne, in den Mittelpunkt der Diskussion – und nicht, im Bild gesprochen, unter ein mittelgroßes Holzgefäß, das der „Scheffel“ im eigentlichen Sinn meint.

Die Aussage aus dem Evangelium hält damit zwei Einladungen bereit. Erstens: Wer Gottes befreiende Botschaft kennengerlernt hat, kann offen davon sprechen. Muss nicht damit hinterm Berg halten. Wenn es in mir hell geworden ist, kann ich mit Gottes  Kraft rechnen, kann von innen leuchten, und das Licht wird nach außen dringen.

Allen anderen gilt auch eine Einladung. Sie können entdecken: Da ist ein Licht, jemand, der mein Leben hell machen will. Gott wartet darauf, dass ich ihn entdecke. Seine Botschaft ist auch für mich kein Geheimnis, und sie will von mir zumindest gehört werden.

Bleibt nur die Frage: Welche Einladung passt zu mir – und nehme ich sie an?

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.