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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Großputz

Markus Baum zu 2. Chronik 30,18-19a.

Der HERR, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen.

2. Chronik 30,18-19

Großreinemachen in der Antike: Ein ganzes Volk ist auf den Hund gekommen, hat seine Traditionen vernachlässigt, zum Teil sogar darauf gespuckt. Der geistig-moralische Niedergang war innerhalb weniger Jahre erfolgt, hatte aber schon lange vorher schleichend eingesetzt. Nun übernimmt ein junger Mann namens Hiskia die Regierungsgeschäfte und fängt sofort an mit Aufräumen. Im Jahr 725 vor Christus besteigt Hiskia den Thron zu Jerusalem und will alles, nur nicht seinem Vater nacheifern. Der hatte sein Heil in der Anbiederung an die Kulte der Nachbarvölker gesucht und hatte sich unterwürfigst der Großmacht jener Zeit angedient. Keine gute Idee.

 

Hiskia dagegen besinnt sich auf das, was schon seinen Vorfahren geholfen hat: Bedingungsloses Vertrauen auf Gott. Und das legt er auch seinen Landsleuten ans Herz. Dazu lässt er einen zentralen Brauch wieder aufleben: das Passahfest. Das ist schon so lange nicht mehr gefeiert worden, dass die Hälfte des Volkes vergessen hat, wie man sich richtig darauf vorbereitet. Deshalb richtet Hiskia an Gott die Bitte: „HERR, vergib in deiner Güte allen, die von ganzem Herzen mit dir leben wollen. Vergib ihnen, auch wenn sie sich nicht so gereinigt haben, wie es für dein Heiligtum angemessen wäre!“ (2. Chronik 30,18f) - Die Aktion ist erfolgreich. Gott ist wieder im Bewusstsein der Leute – und prägt ihr Selbstbewusstsein: Sie sind, was sie sind, weil Gott ist, wie er ist. Barmherzig und gnädig. Allmächtig und zuverlässig.

 

Die Erfahrung brauche ich selbst, und das kann ich nur empfehlen: Gelegentlich mal innerlich Großputz machen. Wieder mal oder zum ersten Mal gründlich auf Gott ausrichten. 

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