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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gefangen, aber frei

Hans Wagner über Apostelgeschichte 28, 30-31.

Paulus blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen, predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert.

Apostelgeschichte 28,30-31

Gefangen in den eigenen vier Wänden. 24 Stunden, jeden Tag. Die Vorschriften regeln, was erlaubt ist und was nicht. Es wird darüber gewacht, dass man sich auch daran hält. Corona? Nein, das, was ich hier beschreibe, hat überhaupt nichts mit Corona zu tun. Es ist schon 1.950 Jahre her, da hat der Arzt Lukas die Geschichte der Apostel ausführlich aufgeschrieben, und sie endet mit folgenden Worten: In den beiden folgenden Jahren wohnte Paulus in einer eigenen Wohnung. Er hieß jeden willkommen, der ihn besuchte, verkündete in aller Offenheit das Reich Gottes und predigte von Jesus Christus, dem Herrn. Und niemand versuchte, ihn daran zu hindern.

Es sind die letzten zuverlässigen Informationen, die wir über den Apostel Paulus haben. Gefangener in Rom, in den eigenen vier Wänden. Immer eine Wache vor der Tür. Möglicherweise hat er ein späteres Urteil nicht überlebt. Ist das nicht (zumindest gefühlt) ein Bild für unsere Situation heute? Ich fühle mich zurzeit auch ziemlich eingesperrt. Eingesperrt im Gefängnis der Sachzwänge einer Pandemie - für viele lebensbedrohend. Und was macht Paulus in seiner Situation? Er nutzt die Zeit nicht für Jammern und Klagen oder für Widerstand und Protest, sondern für die Weitergabe der einen guten Nachricht, der nicht mal der Tod etwas anhaben kann und die auch heute noch ihre Gültigkeit hat: Jesus Christus lebt! 

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