/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Es muss wohl Liebe sein
Andreas Odrich über Jeremia 32,41.
Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in diesem Lande einpflanzen in beständiger Treue, von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
Schenken macht Spaß. Zu Weihnachten konnten wir das wieder erleben. Die Jubelschreie eines unserer jüngsten Familienmitglieder über das erwünschte Auto gingen per Videomitschnitt viral in unserer Familiengruppe.
Menschen, die wir lieben, etwas schenken, das ist natürlich keine große Kunst. Ich jedenfalls würde nicht unbedingt jemandem etwas schenken, der mich jahrelang genervt hat. Aber auch das soll es tatsächlich geben. Im Buch Jeremia in der Hebräischen Bibel ist davon die Rede. Das Volk Gottes war damals, vor 2.600 Jahren, widerspenstig und in sich zerstritten. Über diese Leute teilt Gott seinem Propheten mit: "Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun."
Ausgerechnet dieses aufmüpfige Volk soll von Gott ausgestattet werden mit Einmütigkeit, Wohlstand und Frieden. Ein Bild für die unendliche Gnade Gottes. Denn eigentlich könnten wir vor Gott nicht wirklich bestehen. Der Höchste erweist sich aber dennoch als äußerst großzügig. Und es macht ihm sogar Freude. Eine wirkliche Begründung liefert der Text nicht mit. Es muss wohl einfach Liebe sein.
Darüber kann ich mich freuen wie ein Kind. Das macht mich frei und glücklich. Und genau das will mir Gott schenken. Ich kann mich dafür revanchieren, indem ich selbst großzügig bin. Was für ein freimachender Glaube. Was für ein Geschenk.
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