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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ein großzügiges Herz kultivieren

Wolf-Dieter Kretschmer über Lukas 6,35

Leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein.

Lukas 6,35

Wer sich Geld bei einer Bank ausleiht, wird zu einem späteren Zeitpunkt den Betrag nebst Zinsen zurückzahlen müssen. Das ist ein normaler Vorgang. So werden Fahrzeuge und Gebäude finanziert. Auch die aktuellen staatlichen Hilfen basieren auf diesem Modell. Der Staat leiht sich Geld, um damit die angeschlagene Wirtschaft so gut es geht zu stützen. Später wird dieses Geld zurückgezahlt werden müssen.

Im Lukasevangelium lese ich eine Aussage von Jesus, die dem entgegenzustehen scheint. Jesus sagt:

„Leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein“, Lukas 6,35.

Was Jesus sagt, ist keine versteckte Kritik unseres Wirtschaftssystems, sondern richtet sich an Menschen, die damals gegen hohe Zinsen Geld verliehen haben. Diese privaten Geldverleiher haben nämlich versucht, so viel wie möglich aus ihren Kunden herauszupressen. Indem sie Schuldner ausbeuteten, finanzierten sie sich ihren eigenen Wohlstand.

Das, sagt Jesus, ist verwerflich und wendet sich gegen diese Herzenshaltung. Er empfiehlt: Tue genau das Gegenteil. Leihe, ohne etwas dafür zu erhoffen. Ersetze deine Gier mit Großzügigkeit und du wirst merken, dass das in deinem Leben gute Veränderungen bewirkt.

Mehr noch, im Zusammenhang des Bibeltextes lese ich, dass Jesus von mir erwartet, dass ich mich sogar meinen Feinden gegenüber großzügig verhalten soll!

Ich denke, soviel wird klar: Wer nach den Maßstäben Jesu handeln will, der braucht eine ordentliche Portion Mut!

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Kommentare (1)

anonym /

Das hat mein Nachbar, ein Italiener getan. Gott sei Dank!