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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Balsam für die geschundene Seele

Oliver Jeske über Jesaja 60,16.

Du sollst Milch von den Völkern saugen, und der Könige Brust soll dich säugen, auf dass du erfahrest, dass ich, der HERR, dein Heiland bin und ich, der Mächtige Jakobs, dein Erlöser.

Jesaja 60,16

Das ist Balsam für die geschundene Seele. Ein Volk, unterdrückt von seinen Peinigern, bekommt eine neue Vision. Im 60. Kapitel des Propheten Jesaja ist von einer ruhmreichen Zukunft die Rede, von einer Zeit, in der Israel zu ungeahntem Wohlstand, zu Reichtum und Anerkennung unter seinen bisherigen Feinden aufsteigen wird. Und fast könnte man das alles als eine große Utopie eines Volkes abtun, das sich selbst seinen Rachegott zimmert – wenn da nicht mittendrin eine erstaunliche Bemerkung Gottes wäre:

„Du wirst erkennen, dass ich, der Herr, dein Retter bin und dein Erlöser, der Mächtige Jakobs.“

Auf einmal wird klar: Hier geht es nicht um einen Kriegsgott, der die Existenz eines Volkes durch Überwindung und Demütigung der Feinde sichert. Hier geht es um den wahren Gott, der sein Volk schon immer begleitet hat. Der bei ihm ist, der sich erbarmt, rettet, erlöst – und der ihm eine gute Zukunft als unverdientes Geschenk zukommen lässt.

So ist Gott. Und jeder, der sich diesem Gott anvertraut, ist aufgerufen, dieses Wesen Gottes widerzuspiegeln. Menschen, die Gott ernst nehmen, treten nicht triumphalistisch auf. Stattdessen lassen sie sich von seinem Geist der Gnade anstecken. Weil sie selbst Gnade erfahren haben, können sie anderen gnädig begegnen.

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