05.05.2025 / Andacht
Volles Haus? Volles Herz!
Wahre Zufriedenheit finden: Wie Jesus unsere innere Sehnsucht stillt. Eine Andacht.
„Wir haben alles, und davon zu viel.“ So seufze ich regelmäßig, wenn ich mal wieder am Aufräumen verzweifle.
Denn meine Familie lebt im Wohlstandschaos. Das ist für mich das Gerümpel, das entsteht, wenn man zu viel von allem hat – weil man es sich leisten und nichts wegwerfen kann. Die hässliche Figur aus dem Überraschungsei? „Die muss ich unbedingt behalten!“ Die kaputte LAN-Buchse? „Können wir sicher als Ersatzteil gebrauchen.“ Und so häufen sich immer mehr Dinge in unserem Haus an.
Mehr von allem – doch es reicht nicht
Und doch ertappe ich mich zwischen all dem Überfluss immer wieder dabei, wie ich denke: Vielleicht brauche ich doch ein einheitliches Besteckset. Und unser Akkuschrauber könnte viel mehr Leistung haben. Trotz all der Besitztümer um mich herum macht sich in mir eine leise Unzufriedenheit breit.
Denn es geht nicht nur um Materielles, sondern um eine innere Sehnsucht: Nach mehr Ordnung, mehr Harmonie, mehr Sicherheit – gerade in unserem Kulturkreis ein sehr hohes Gut. Und vielleicht auch mehr Bedeutung. Doch je mehr ich meine zu brauchen, desto mehr Energie muss ich dafür aufwenden.
Und trotzdem bleibt oft das Gefühl: Es reicht nicht. Mein Herz bleibt hungrig.
Jesus kennt unseren inneren Hunger
Jesus wusste, dass wir Menschen eine eigenartige Angewohnheit haben: Wir glauben, dass sich innere Zufriedenheit durch äußere Umstände herstellen lässt. Doch er sagt etwas anderes:
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“ (Johannes 6,35).
Was für ein Versprechen! Jesus spricht hier nicht vom Magen – oder von meiner Hauseinrichtung – sondern vom Herzen. Er benennt diesen tiefen inneren Hunger, den wir manchmal selbst kaum beschreiben können; dieses Gefühl, dass noch etwas fehlt. Und er sagt: Ich bin genug. Bei mir wirst du satt.
Echte Fülle entsteht von innen
Damit möchte ich nicht sagen, dass schöne Dinge falsch sind. Ich liebe es, wenn unser Zuhause gemütlich aussieht oder ich mich an etwas Neuem erfreuen kann. Gott hat uns nicht zur Bedürfnisverdrängung berufen.
Doch wenn wir versuchen, die Leere in unserem Herz mit äußerlichen Dingen zu füllen, wächst unser inneres Chaos mit dem äußeren – und unsere Seele bleibt unruhig.
Denn echte Fülle entsteht von innen. Aus der Beziehung zu Jesus. Nicht aus dem, was ich tue, anhäufe oder ordne, sondern aus dem, was er mir schenkt: Frieden, Sinn, Annahme. Wenn mein Herz bei ihm zur Ruhe kommt, verliert vieles von dem, was vorher so wichtig schien, an Bedeutung.
Loslassen, um leichter zu leben
Vielleicht liegt also ein Teil der Lösung nicht darin, mehr zu haben, sondern weniger zu wollen. Wenn wir unsere Anspruchshaltung herunterschrauben, schaffen wir Raum – äußerlich, aber vor allem innerlich.
Denn wunschlos glücklich bin ich nicht, wenn ich alles habe. Sondern wenn ich sagen kann: Ich habe genug. Ich bin genug. Weil Jesus genug ist.
Zwei kleine Impulse für mehr innere Ordnung
- Räum nicht nur dein Haus, sondern auch dein Herz auf.
Nimm dir bewusst Zeit, dein Innerstes vor Gott auszuleeren – ganz ohne Filter. Sage Gott alles, was in dir tobt, dich drängt oder belastet. Ein einfaches Gebet könnte lauten:
„Gott, hier ist mein äußeres und inneres Chaos. Zeig du mir, was ich wirklich brauche.“
- Richte deinen Blick nicht auf das, was fehlt, sondern auf das, was da ist.
Statt dich zu fragen: „Was könnte noch besser, schöner, vollständiger sein?“, frage lieber:
„Wofür kann ich heute dankbar sein?“
Ich schaffe es nicht jeden Tag, diese Gedanken umzusetzen. Aber ich möchte, dass diese Tage mehr werden. Denn wahre Zufriedenheit kommt nicht durch ein volles Haus – sondern aus einem vollen Herzen. Und dieses Herz wird satt, wenn Jesus es füllt.
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