25.03.2020 / Bericht

Mit Gott durch die Corona-Krise

Wie „Die Arche“ in Berlin-Hellersdorf sozial schwachen Kindern hilft.

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Finanziell über die Runden kommen: Für Arbeitslose oder Alleinerziehende mit mehreren Kindern ist das in der Regel nicht einfach. Rebekka Rauchhaus arbeitet als Sozialpädagogin im Christlichen Kinder- und Jugendwerk Arche in Berlin-Hellersdorf. Sie weiß: Corona macht die Situation für sozial schwache Familien noch schwieriger.

„Dadurch, dass die Supermärkte an vielen Stellen sehr leer waren, gibt es halt oft nur noch die sehr teuren Lebensmittel zu kaufen.“ Eine große Herausforderung für Familien mit wenig Geld. „Es melden sich viele bei uns, die sonst immer versuchen, alleine gut klar zu kommen.“

Dankbarkeit für die Hilfe

Die „Arche“-Mitarbeiter sammeln daher derzeit Lebensmittelspenden. Die bringen die Mitarbeiter persönlich bei bedürftigen Familien vorbei. „Sonst kommen die Kinder ja zu uns in die ‚Arche‘ und bekommen ein kostenloses Mittagessen. Alternativ haben sie es in der Schule bekommen.“ Das alles falle jetzt weg und entsprechend groß ist die Dankbarkeit: „Wir merken, dass es die Familien unglaublich wertschätzen, dass wir jetzt in der Krise für sie da sind. Die sind sehr dankbar. Da kommt ganz, ganz viel positive Resonanz.“

Zoff im kleinen Kinderzimmer

Dazu kommt: Viele kinderreiche Familien in Berlin-Hellersdorf leben in vergleichsweise bescheidenen räumlichen Verhältnissen. „Die meisten Kinder haben kein Zimmer für sich. Sie sitzen zu Hause mit ihren Geschwistern.“ Streit uns größere Auseinandersetzungen bleiben da nicht aus.

Üblicherweise federn Rebekka Rauchhaus und ihre Kollegen das mit Hausaufgabenhilfe, Sport und anderen sinnvollen Beschäftigungen auf dem Gelände der Hellersdorfer Arche ab. Doch das ist nun alles nicht mehr möglich.

Chat-Kontakt zu 200 Kindern und Jugendlichen  

Stattdessen bietet die „Arche“ jetzt verschiedene Chatgruppen an gegen Frust und Langeweile. Es gibt Spieleangebote oder Tipps, wie man ein einfaches Essen selber kochen kann.

Auf diese Weise halten die Mitarbeiter der Arche, so gut es eben geht, Kontakt zu rund 200 Kindern und Jugendlichen in Berlin-Hellersdorf. Und sie bieten auch den vertraulichen 1-zu-1-Austausch an. Die Erfahrung, die Rebekka Rauchhaus dabei macht: „Es sind viele Sorgen da. Viele Kinder erinnern sich an das, was wir ihnen auch in der ‚Arche‘ tagtäglich sagen: Es gibt einen Gott, an den ich mich wenden kann, auch wenn es gerade zu Hause schwierig ist, bei Sorgen oder Angst.“ Das könne Kindern in diesen Zeiten ein besonderer Halt sein.

Autor/-in: Oliver Jeske

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