14.05.2014 / Wort zum Tag

Matthäus 7,22-23

"Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!"

Matthäus 7,22-23

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Können Sie sich vorstellen, dass einmal viele fromme Leute vor Jesus als ihrem Richter stehen werden? Ja, es werden sogar besonders fromme Leute sein. Aber Jesus freut sich nicht über sie, sondern begegnet ihnen distanziert. Sie merken das und erinnern Jesus, dass sie großartige Dinge in seinem Namen getan haben. Dann zählen sie auf, dass sie z.B. in der Vollmacht des Namens Jesu Menschen von Dämonen befreiten. - In seiner Befähigung konnten sie auch Ereignisse vorhersagen. - Ebenso taten sie Wunder im Namen Jesu, bei denen vermutlich u.a. Kranke gesund wurden.

Da sollte man doch meinen, dass diese Leute eine intensive Verbindung zu Jesus hatten. Und jetzt stehen sie vor ihm und zählen fast beschwörend ihre frommen Taten auf. Es ist fast so, als ob Jesus von alledem keine Ahnung hätte. Aber er freut sich nicht über das, was sie ihm erzählen. Stattdessen sagt er ihnen, dass er sie noch nie gekannt hat. Das bedeutet, dass er noch nie eine innere Verbindung zu ihnen hatte, wie er sie sonst zu seinen Jüngern hat. Und das schockiert sie. Denn nach außen hatten diese Leute immer so getan, als würden sie im Auftrag Jesu handeln. Offenbar war das nicht der Fall.

Ja, noch mehr: Jesus nennt sie sogar Übeltäter. In der Sprache des NT ist gemeint, dass sie nichts mit den Anweisungen Gottes zu tun haben wollten. Deswegen distanziert sich Jesus von ihnen.
Und warum noch? Sie gebrauchten einerseits die Vollmacht des Namens Jesu. Aber sie ehrten Jesus nicht, sondern stellten sich selbst in den Mittelpunkt.

So sagen sie selbstbewusst dreimal zu Jesus „Haben wir nicht ... Haben wir nicht?! ...“ Was sie dann aufzählen, stimmte offenbar. Aber was sie getan hatten, entsprach nicht dem Willen Gottes, denn sie hatten ihre eigenwillige Frömmigkeit gelebt. Sicher, sie konnten Menschen helfen. Aber für Jesus ist das offenbar nicht entscheidend. Denn er nennt sie Übeltäter.
In Matthäus 7, 21 sagt Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun!“
Durch diese Worte wird mir klar, dass es nicht entscheidend ist, was ich im Namen Jesu tue, sondern ob ich Gott gehorche.

Deshalb will ich Jesus bitten: Herr Jesus, hilf mir, dass ich nicht beim Einsatz für dich meine eigene Ehre suche. Ich will auf deinen Willen eingehen und dich für alles ehren, was du dann tust. Auch möchte ich zu dir nicht nur „Herr“ sagen, sondern will, dass du in meinem Leben wirklich das Sagen hast. Danke, dass du mir dazu die Kraft gibst. - -
Möchten Sie auch so leben? Legen Sie sich kein frommes Programm nach eigenen Vorstellungen zurecht, um danach zu leben. Fragen Sie stattdessen nach Gottes Willen und tun Sie ihn auch. Und bitten Sie Gott um seine Kraft. Es wird ein lohnender Weg sein.
 

Autor/-in: Walter Köhler