25.02.2020 / Andacht

Ich krieg die Tür nicht zu!

Warum das Evangelium für mich immer noch eine frohe Botschaft ist.

„Was für ein satanischer Müll!“ – schallte es mir entgegen. Mir blieb der Mund offen stehen. Und das nur weil ich gesagt habe, dass Jesus gern gefeiert hat. Ich solle mehr das Zorn-Gericht Gottes predigen. In diesem Moment wurde mir buchstäblich eine Tür vor der Nase zugeknallt. Ich wurde abgestempelt als Sünderin, ja als Blasphemikerin. Das war durchaus eine interessante Erfahrung. Erst war ich geschockt, dann war ich wütend, und zum Schluss traurig.

Tür zu – Affe tot

Wie oft knallen wir Türen „für Jesus“ und verscheuchen damit nur die Leute. Oder wir fallen mit der Tür ins Haus und machen aus dem Evangelium eine Stressbotschaft, die vor der Hölle warnt. Oder wir halten einen Fuß in der Tür, um die Leute zu überreden, wie ein aufdringlicher Verkäufer. Ich frage mich, wie oft wir wohl vor den Menschen eine Tür zuschlagen, welche für sie eine Chance gewesen wäre, eine lebensverändernde Begegnung mit Gott zu haben. „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hinein geht, wird er selig werden“, sagt Jesus in Johannes 10,9. Eine Tür ist für mich immer eine Möglichkeit, die wir wählen können. Oder eine Verbindung, ein Durchgang von einem Raum zum nächsten. Menschen lassen sich einladen, wenn in diesem anderen Raum ein Fest oder ein Essen stattfindet – also ein leckeres Gericht. Nicht ein Zorn-Gericht. Denn Jesus sagte ja nicht: „Wer durch mich hindurchgeht, wird zum Schafott geführt werden.“ Nein, sondern „er wird selig werden… und Weide finden.“ Ich schätze mal, dass diese Weide saftig und lecker ist – ein Fest!

Im Türrahmen stehengeblieben

Glaube ich denn nicht an Gott, den Richter? Aber natürlich! Er hat bereits gerichtet. Dieses Gericht hat Jesus Christus freiwillig auf sich genommen, da spricht seine Kreuzigung Klartext. Wenn Jesus sogar zur Sünde geworden ist, so wie uns die Bibel das sagt, dann wurde sie am Holz gekreuzigt und damit entmachtet. Dieses Gericht „predige“ ich mit Vorliebe. Ich selber bin lange vor dieser offenen Tür stehengeblieben, konnte dem Frieden nicht trauen. Und noch im Türrahmen lungerte ich herum, sprach mit Gott zwischen Tür und Angel. Als Schwellenkind oder „christlicher Borderliner“ blieb ich immer auf dieser Grenze stehen, anstatt weiterzugehen. Bis Gott mich mal sehr deutlich hineingerufen hat – der Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal als guten Vater erlebt habe. Er hat mich voller Erbarmen umarmt. Es war wie im Himmel. Seither ist das Kreuz für mich zu einer Tür geworden – ein Durchgang hin zu Gottvater.

Als Schwellenkind  blieb ich immer auf der Grenze stehen, anstatt weiterzugehen. Bis Gott mich mal sehr deutlich hineingerufen hat – der Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal als guten Vater erlebt habe.

Tür zu – Affe tot

Wie oft knallen wir Türen „für Jesus“ und verscheuchen damit nur die Leute. Oder wir fallen mit der Tür ins Haus und machen aus dem Evangelium eine Stressbotschaft, die vor der Hölle warnt. Oder wir halten einen Fuß in der Tür, um die Leute zu überreden, wie ein aufdringlicher Verkäufer. Ich frage mich, wie oft wir wohl vor den Menschen eine Tür zuschlagen, welche für sie eine Chance gewesen wäre, eine lebensverändernde Begegnung mit Gott zu haben. „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hinein geht, wird er selig werden“, sagt Jesus in Johannes 10,9. Eine Tür ist für mich immer eine Möglichkeit, die wir wählen können. Oder eine Verbindung, ein Durchgang von einem Raum zum nächsten. Menschen lassen sich einladen, wenn in diesem anderen Raum ein Fest oder ein Essen stattfindet – also ein leckeres Gericht. Nicht ein Zorn-Gericht. Denn Jesus sagte ja nicht: „Wer durch mich hindurchgeht, wird zum Schafott geführt werden.“ Nein, sondern „er wird selig werden… und Weide finden.“ Ich schätze mal, dass diese Weide saftig und lecker ist – ein Fest!

Im Türrahmen stehengeblieben

Glaube ich denn nicht an Gott, den Richter? Aber natürlich! Er hat bereits gerichtet. Dieses Gericht hat Jesus Christus freiwillig auf sich genommen, da spricht seine Kreuzigung Klartext. Wenn Jesus sogar zur Sünde geworden ist, so wie uns die Bibel das sagt, dann wurde sie am Holz gekreuzigt und damit entmachtet. Dieses Gericht „predige“ ich mit Vorliebe. Ich selber bin lange vor dieser offenen Tür stehengeblieben, konnte dem Frieden nicht trauen. Und noch im Türrahmen lungerte ich herum, sprach mit Gott zwischen Tür und Angel. Als Schwellenkind oder „christlicher Borderliner“ blieb ich immer auf dieser Grenze stehen, anstatt weiterzugehen. Bis Gott mich mal sehr deutlich hineingerufen hat – der Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal als guten Vater erlebt habe. Er hat mich voller Erbarmen umarmt. Es war wie im Himmel. Seither ist das Kreuz für mich zu einer Tür geworden – ein Durchgang hin zu Gottvater.

Als Schwellenkind  blieb ich immer auf der Grenze stehen, anstatt weiterzugehen. Bis Gott mich mal sehr deutlich hineingerufen hat – der Tag, an dem ich ihn zum ersten Mal als guten Vater erlebt habe.

Offene Türen einrennen

Wenn ich im Türrahmen stehenbleibe, kann es sein, dass ich anderen den Weg versperre. Denn Schwellenkinder, die sich nicht reintrauen, rechnen mit Strafe. Und das ist für andere nicht besonders attraktiv. Ich glaube, dass das Evangelium immer noch eine frohe und befreiende Botschaft ist. Und wenn sie nicht mit Strafe droht, ist sie auch wirklich froh. Dann, glaube ich, werden wir offene Türen bei den Menschen einrennen. Denn eine Tür, die Gott geöffnet hat, kann kein Mensch schließen. Und schon gar nicht zuknallen! Ja, Jesus ist und bleibt die Tür zum Himmel (und nicht der Tod wie viele denken). Denn –  zum Fenster einsteigen, is‘ wohl nicht.

Autor/-in: Sigrid Röseler

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