07.12.2015 / Wort zum Tag

Gott will alle

Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1. Timotheus 2,3–4

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Es gibt Situationen, da fällt es uns plötzlich wie Schuppen von den Augen. Wir bekommen eine ganz neue Sicht der Dinge. Davon erzählt uns die Bibel. Auch wenn es jetzt Advent ist, möchte ich Sie jetzt mit nach Golgatha nehmen. Da hängt Jesus am Kreuz - zwischen zwei Verbrechern. Welch ein Platz für den Sohn Gottes! Er ist gefoltert und geschunden worden, ist durstig und elend. Er wird verspottet - auch von den beiden Mitgekreuzigten. Aber irgendwie geschieht es. Dem einen Verbrecher fällt es wie Schuppen von den Augen. Er erkennt: Der da in der Mitte, der ist nicht wie wir beiden. Wir verdienen Strafe, er nicht. Und das sagt er laut vor allen. Dann bittet er Jesus: „Denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Dieser eine am Kreuz hat in dem geschundenen Menschen plötzlich den Sohn Gottes erkannt. Und was tut Jesus? Er hätte zu ihm sagen können: „Mir geht es schlecht, außerdem bin ich gerade damit beschäftigt, die Menschheit zu erlösen. Lass mich in Ruhe.“ Aber das sagt er nicht. Wie in seinem ganzen Leben will er auch jetzt noch, dass Menschen gerettet werden, dass sie zurück zum himmlischen Vater kommen können. Und trotz seines Leidens antwortet er: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Da zeigt sich die liebevolle Zuwendung Gottes an einen Menschen. Das Bekenntnis und eine einfache Bitte haben genügt.

Der Apostel Paulus hat das persönlich erkannt und erlebt. Er schreibt seinem Mitarbeiter Timotheus: Gott, unser Heiland, will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1.Tim. 2,3-4 Gott will, dass allen Menschen geholfen wird, oder wörtlich: Dass alle Menschen gerettet werden. Dafür hat er Jesus zu uns geschickt. Um gerettet zu werden, müssen wir die Wahrheit erkennen. Die Wahrheit ist nicht ein Glaubenssatz, den wir einander um die Ohren schlagen können. Die Wahrheit ist die Person Jesus Christus. In der Begegnung mit ihm, in seinem Licht, geht uns auch die Wahrheit über uns auf. Aber weil er unser Retter, unser Heiland ist, zeigt er uns zwar unsere Schuld, aber gleichzeitig seine Vergebung und Erlösung. So können wir frei und heil werden. So wird uns wirklich geholfen. Da müssen wir uns nichts mehr vormachen. Wir sind heimgekommen ins Vaterhaus Gottes.

Gott will das für alle Menschen. Aber damals auf Golgatha - und auch heute - gehen viele an Jesus vorbei.

Die Adventszeit ist eine gute Gelegenheit uns und auch andere daran zu erinnern, dass Gott nicht in weiter Ferne geblieben ist. Er ist in Jesus Christus zu uns gekommen. Er hat erlebt und durchlitten, was wir erleben. Er kann uns wirklich verstehen. Möge vielen gerade in dieser Zeit die Schuppen von den Augen fallen! Da hat einer alles für uns eingesetzt, damit wir gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen!

Autor/-in: Pfarrerin Dagmar Rohrbach