01.10.2022 / Anstoß - Gedanken zum Tag

Glaube gegen den Krieg

Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten.

Jesaja 53,5

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Angriffskrieg und Flüchtlingsströme. Zerstörung und Aufrüstung, Kriegsgewinnler, soziale Verlierer und Hungersnöte. Die Nachrichten laufen über von schlechten Nachrichten, und das macht mir Mühe.

Und ich frage mich, was macht eigentlich Gott? Schaut er weg und legt die Hände in den Schoß? Ein Text des Propheten Jesaja sagt mir, dass es anders ist. Im Vorgriff auf Jesus schreibt Jesaja schon vor 2.700 Jahren, zu einer Zeit also, in der es auch kriegerisch zuging:

„Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten.“

Hautnaher geht es nicht. In Jesus, als dem fleischgewordenen Sohn Gottes, bündelt sich alles Leid. Alles, was sich Menschen in ihrer Zerissenheit und in all ihrem Wahnsinn gegenseitig zumuten und antun, macht er sich zu eigen. Gott als unserer Schöpfer lädt sich die Verantwortung und die Strafe für unser Versagen selbst auf. 

Wenn ich in diesen Tagen wieder einmal fassungslos die Nachrichten verfolge, dann ist mir dieser Gedanke - nein, kein Trost im eigentlichen Sinne. Aber ich sehe, dass Gott sich nicht raushält. Gott geht in Jesus dahin, wo es wehtut. Gott wendet sich nicht ab, er schaut hin. Und jeder, der umgekehrt Gott anschaut, der weiß, dass wir Menschen unser Leben eigentlich anders leben müssten.

Autor/-in: Andreas Odrich