29.02.2016 / Andacht

Bleib dran!

Warum es sich lohnt, auch in schwierigen Situationen am Glauben festzuhalten. Eine Andacht zum Monatsspruch März.

„Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!“ (Johannes 15,9)

Da ist er nun: der Vers, der mich – laut den Herrnhuter Losungen – im Monat März begleiten soll.

Beim ersten Blick auf diesen Monatsspruch bleibt zunächst das Ausrufezeichen in meinen Gedanken hängen. Schwingt da etwa ein drohender Unterton mit? Meine Überlegungen gehen in die Richtung: Eine Verheißung wäre mir lieber. Eine Zusage, an die ich mich klammern kann. Die mich beruhigt, mir bestätigt, dass alles gut wird. Stattdessen eine Aufforderung, eine Anweisung. Ein Befehl. Eine Drohung?

Ich lese den Vers im Zusammenhang. In den ersten 8 Versen von Johannes 15 ist vom Weinstock die Rede. Jesus gebraucht ein Bild aus der Natur – er vergleicht sich mit dem Weinstock und die, die zu ihm gehören, mit den Reben, die ohne Weinstock keine Lebensgrundlage haben.

Klar, eine Pflanze ohne Wurzel ist verloren, haltlos, nicht lebensfähig. Doch eine Rebe, die fest mit dem Weinstock verbunden ist, wird von diesem mit allem versorgt, was sie zum Grünen, Blühen und Frucht bringen braucht. Das leuchtet mir ein.

Gottes Liebe ist die Grundlage für mein Durchhalten

Ich muss mich entscheiden. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder ich bin mit dem Weinstock, also mit Jesus Christus, verbunden oder eben nicht. Jesus selbst fordert mich dazu auf, mit ihm in Verbindung zu bleiben. Dranzubleiben. Nicht wegzurennen und mir vorzumachen, dass es mir anderswo besser gehen könnte oder dass ich ihn nicht brauche. Die Beziehung zu ihm soll ich nicht auf die leichte Schulter nehmen oder irgendwann ganz vernachlässigen.

Beim zweiten Blick fällt mir die Aussage auf, die Jesus macht, bevor er mir eine Anweisung gibt: „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch.“ Aha. Da habe ich doch eine Grundlage. Das ist die Voraussetzung dafür, dass mein Leben gelingen kann. Sie wurde geschaffen, noch bevor ich mich entschieden habe, eine „Rebe am Weinstock“ zu werden. Jesus lädt mich ein, ihm zu folgen. Seine Liebe anzunehmen und nie wieder loszulassen.

Diese Liebe ist die Wurzel, die mich hält und trägt. Wenn ich dranbleibe.

Autor/-in: Annegret Schneider