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Über die Schöpfung staunen

Berhard Scharrer über Psalm 104,24.

HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.

Psalm 104,24

Es war ein überwältigendes Erlebnis: Um Mitternacht standen wir in der Schweiz auf 2500 m Höhe neben der Passstraße auf einem Parkplatz und schauten in den Himmel. Keine Wolke und kein Fremdlicht störten den Blick auf ein unzählbares Heer von großen und kleinen Sternen. Unweigerlich kam uns das Lied „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“ in den Sinn. Und am nächsten Tag: Bei einer Wanderung entdeckten wir im feuchten Gras neben einem Geröllfeld einen Alpensalamander. Ein kleines, vom Aussterben bedrohtes Reptil. Nicht so atemberaubend wie die Sternenwelt, aber genauso beeindruckend. Denn das Tierchen ist auch Teil der gleichen Schöpfung und in seiner Art vollkommen gemacht.

Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf während ich über  Psalm 104, Vers 24 nachdenke: „HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“ (Ps. 104, 24)

Ja, solch eine Vielfalt, Schönheit und wunderbare Ordnung kann nicht durch Zufall entstanden sein. Auch eine Entwicklung im Lauf von Jahrmillionen ist für mich keine ausreichende Erklärung für das, was im Makrokosmos und im Mikrokosmos unserer Welt zu entdecken ist. Es muss eine höhere Intelligenz dahinter stehen, ein Schöpfer, der alles geschaffen und weise zusammengefügt hat.

Vor dem Hintergrund der gewaltigen Fortschritte in Forschung und Technik ist vielen Menschen nicht mehr bewusst, dass diese Fortschritte nur Entdeckungen innerhalb der Schöpfung sind. Entdeckungen von Gesetzmäßigkeiten, Ordnungen und Zusammenhängen, die nicht zufällig so sind. Nein, diese Ordnungen, Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge hat Gott, der Schöpfer, weise geordnet. Nur ein Beispiel dazu: Wasser ist in flüssiger Form schwerer als in fester Form. Das ist bei anderen Stoffen nicht so. Die sind in flüssiger Form leichter. Welch katastrophale Auswirkung hätte es, wenn der Schöpfer diese nebensächlich scheinende Sache nicht so geordnet hätte?

„Aber es ist doch so vieles kaputt, in unserer Welt! Wie kann ich da von einer weisen Ordnung reden?“, mag der ein oder andere Zuhörer einwenden. Ja, ich stimme dem zu, dass vieles in der Welt kaputt ist. Das liegt aber nicht an mangelnder Ordnung in der Schöpfung sondern daran, dass die vollkommene Schöpfung kaputt gemacht wurde. Und das in erster Linie durch Missbrauch. Das erste Menschenpaar in der guten Schöpfung Gottes hatte die  Entscheidungsfreiheit missbraucht und sich gegen die gute Ordnung Gottes entschieden. Dieser Missbrauch hat Folgen, unter denen die Schöpfung bis heute leidet. Umso beeindruckender ist es für mich, wenn ich in dieser kaputt gemachten Schöpfung immer noch Gottes weise Ordnungen und Schönheit entdecken kann. Wenn ich darüber staune, werde ich nachdenklich. Was wäre, wenn die Güter, die Gott in die Schöpfung gelegt und damit dem Menschen anvertraut hat, nicht mehr missbraucht würden? Wie viel Not und Elend würden beseitigt, wenn diese Güter nach Gottes Willen gebraucht werden?

Um dahin zu kommen, ist es notwendig, dass der grundsätzliche Schaden repariert wird. Ich meine damit, die Trennung des Menschen von seinem Schöpfer. Gott hat dazu einen Weg geschaffen. Durch den Glauben an seinen Sohn Jesus Christus ist es möglich, dass die Gemeinschaft mit Gott wieder hergestellt wird. So kann das Staunen über die Schöpfung dazu führen, dass Menschen in Verbindung mit dem Schöpfer kommen.

 

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