Sitzen Sie alleine auf Ihrem Sofa, schauen traurig den tanzenden Flammen im Kamin zu und essen dabei alleine einen Bratapfel, gefüllt mit Marzipan und Haselnuss? Irgendwie kommt keine richtige Weihnachtsstimmung auf, weil Sie schon wieder den Winter und Weihnachten als Single erleben? Singlesein ist oft kein Zuckerschlecken, trotzdem liegt es an der persönlichen Einstellung, wie man als Single die dunkle Jahreszeit erlebt, sagt Ines Emptmeyer im Interview. Sie ist die Initiatorin von Backstube Traumpartner, der Single-Arbeit der christlichen Familienorganisation Team.F.
ERF Online: Im Sommer Single zu sein, kann leicht und unbeschwert sein - da kann man das Leben draußen mit Freunden genießen und hat vielleicht sogar noch die Hoffnung, einen Partner dabei kennenzulernen. Im Winter Single zu sein, scheint da schon herausfordernder. Liegt das nur daran, dass der Moderator im Radio auf einmal vom Kuschelwetter spricht und zudem noch Weihnachten als das Fest der Liebe vor der Tür steht?
Ines Emptmeyer: Wahrscheinlich hat es schon mit den Festen Weihnachten und Silvester zu tun. Gerade an den Festtagen wird man vielleicht zum hundertsten Mal von der Oma oder der Tante gefragt, warum man nicht zu zweit gekommen ist. Das Umfeld suggeriert, dass man nicht nach Plan A, sondern nach Plan B lebt.
Ich glaube allerdings, dass man in jeder Jahreszeit jemanden vermissen kann. Im Winter hat man vielleicht ein Kuschelbedürfnis und im Sommer eher ein Unternehmungsbedürfnis. Bei beidem kann einem der Partner fehlen. Dennoch kann man zu jeder Zeit gut jemanden kennenlernen. Es kommt dabei ganz auf die innere Einstellung an.
ERF Online: Was wäre denn eine falsche innere Einstellung?
Ines Emptmeyer: Es gibt Singles, die sich frustriert die Chipstüte schnappen, sich hinter dem Computer verziehen und darauf warten, dass es bei Christ-sucht-Christ endlich Klick macht. Das ist die schlimmste Weise, wie man mit seinem Single-Dasein umgehen kann. Alternativ dazu habe ich beschlossen, dass ich es anders machen werde.
ERF Online: Wie denn?
Ines Emptmeyer: 33 Jahre meines Lebens habe ich versucht mich abzulenken, indem ich 1000 Ehrenämter gemacht, viel mit Freunden unternommen und immer und überall mitgemischt habe. Das letzte Jahr, in dem ich dann tatsächlich noch Single war, habe ich nicht nur analysiert und überlegt, warum ich Singe bin. Stattdessen habe ich beschlossen, dass sich meine Situation ändern muss. Gott will dem Menschen ein Gegenüber schenken und sagt in 1. Mose 1,22: Seid fruchtbar und mehret euch. Ich beschloss, die Möglichkeiten zu nutzen, die ich hatte. Schließlich geht man ja auch zum Arzt, wenn man krank ist. Aus diesem Grund habe ich mich volle Kanne in die Partnersuche gestürzt. Ich habe gebucht, was es zu buchen gibt. Jede Online-Börse, jede Veranstaltung in der Stadt, von Speed-Dating bis hin zum Single-Dinner. Ich habe aufgehört darüber zu reden und habe endlich etwas gemacht. Ich habe gemerkt, dass ich durch meine fromme Prägung sehr verkrampft war. Um wieder ein bisschen lockerer Männer gegenüber zu werden, habe ich viele Dates genutzt.
Die innere Einstellung und der Prozess der inneren Heilung
ERF Online: Allerdings haben Sie auch vor dieser Entscheidung schon Singlebörsen genutzt und an Freizeiten für Singles teilgenommen. Was war konkret der Unterschied zu Ihrer früheren Vorgehensweise?
Ines Emptmeyer: Der Unterschied war meine geänderte innere Einstellung. Ich habe durch Seminare bei Team.F innere Heilung erlebt und bin meiner Familiengeschichte auf die Spur gegangen. Bei jedem Single gibt es Gründe, weshalb er sich nicht binden kann. Die oft gehörte Antwort: „Ich habe den Richtigen noch nicht gefunden“ ist keine ehrliche Antwort. Bei mir persönlich habe ich gemerkt, dass mir einfach kein Mann gefiel. Tom Cruise hätte kommen können, ich hätte Nein gesagt. Innerlich musste viel passieren, so dass ich mich für eine Beziehung öffnen konnte. Und genau das habe ich dann endlich erlebt.
Um lockerer zu werden, habe ich mich bei säkularen Singlebörsen angemeldet. Dabei wollte ich keinen Partner finden, sondern einfach nur wieder einen lockereren Umgang mit Männern lernen. Meiner Erfahrung nach gehen säkulare Männer anders mit Frauen um als christliche. Sie sitzen gerade, schauen einem in die Augen, sind selbstbewusst und entscheiden oft, was man unternehmen könnte. Sie machen Komplimente, flirten mit einem. Ich habe mich in dieser Situation das erste Mal richtig als Frau gefühlt. Genau das habe ich gebraucht.
ERF Online: Wenn Singles sich also frühzeitig mit der Aufarbeitung der Vergangenheit beschäftigen, muss es nicht so lange dauern, bis sie einen Partner finden?
Ines Emptmeyer: Absolut! Tendenziell machen das Frauen eher als Männer. Ab 30 Jahren fangen sie an, in die Offensive zu gehen, arbeiten Probleme auf, machen Volkshochschulkurse, fangen an, an ihrem Äußeren und Inneren zu arbeiten. Männer nehmen dagegen häufig eher die Chips-Tüte, verziehen sich vor den Computer und werden dicker und frustrierter. Das kann keine Lösung sein.
![](/data/files/content.sources.cina.artikel/307898.jpg)
Bei Team.F mache ich die Singlearbeit Backstube Traumpartner. In Seminaren lassen wir uns mit den Teilnehmern auf einen Prozess der inneren Heilung ein. Wir gehen der Frage nach, woran es liegen kann, dass ein Single sich noch nicht gebunden hat. Das kann an Enttäuschungen, Prägungen und inneren Wunden aus der Vergangenheit liegen. Diese Dinge müssen aufgearbeitet werden, damit man für eine neue Beziehung bereit ist.
ERF Online: Stichwort Gemeinschaft: Oft fällt es leichter, wenn man auch andere Singles im Freundeskreis hat. Wie kommt man - vielleicht auch gerade im Winter - zu neuen Freunden, die ebenfalls noch nicht verheiratet sind? Schließlich buddeln sich im Winter viele in ihrer Wohnung ein und kommen erst mit dem sprichwörtlichen Frühlingserwachen wieder aus ihrem Bau ...
Ines Emptmeyer: Ich würde sagen, indem man sich unter das Volk mischt. Man lernt super Leute im Sportverein, in Kochkursen, in Volkshochschulkursen, Samstag-Singlekochen, Singletanzen und vielem mehr kennen. Das kann im christlichen, sowie auch im säkularen Bereich sein. Natürlich können sich Singles auch über unsere Backstube Traumpartner kennenlernen.
Alle Jahre wieder: Stille Nacht, einsame Nacht,
Echter Mann oder Muttersöhnchen?,
Ohne Partner glücklich sein,
Am Ende hat es doch geklappt,
Noch sechs Wochen bis zum Weihnachtsblues,
Gucken ist ja wohl erlaubt.
Backstube Traumpartner möchte zum Kennenlernen animieren. Wir sagen: Such dir einen Mann, lass dich auf eine Beziehung ein und wag den zweiten Blick. Anstatt sich mit verschiedenen Dingen abzulenken, möchte ich Singlefrauen ermutigen, auch bereits bekannte Männer in Betracht zu ziehen und sie besser kennenzulernen.
ERF Online: Wenn es letztendlich so einfach ist, den richtigen Partner zu finden - warum haben dann viele Singles Schwierigkeiten dabei?
Ines Emptmeyer: In unseren Seminaren erleben wir eine große Unsicherheit bei den Geschlechtern. Ein Mann ist nicht mehr ein Mann und eine Frau ist nicht mehr eine Frau, wie sie es früher waren. Daraus resultiert die Unsicherheit, wer den ersten Schritt macht. Eine Frau erwartet, erobert zu werden, während der Mann sich nicht traut, weil die Frau so stark wirkt.
Wenn wir in unseren Seminaren mit Frauen und Männern über ihre Erwartungen reden, sind es oft ganz krasse Momente. Tränen fließen, weil so viele Verletzungen hochkommen. Die Frauen vermissen den Gentleman, wobei die Männer dann sagen, dass doch Frauen anscheinend so stark sind und keine Hilfe mehr vom Mann annehmen wollen. Ich glaube, dass viele Frauen verunsichert sind und es verlernt haben, Hilfe von Männer anzunehmen. Ich würde Frauen sagen: „Wenn ihr gerne erobert werden wollt, dann lehnt euch zurück. Ihr müsst nicht die absolute Power-Karriere-Frau sein und alle Dinge in die Hand nehmen. Männer wollen erobern.“
Außerdem ist es wichtig, dass Singles verstehen, dass sie mit unterschiedlichen Menschen glücklich werden können. Gott hat nicht zwangsläufig den einen Partner vorherbestimmt. Wichtig ist nur, dass wir ihn in unsere Entscheidung einbeziehen.
Auf den Partner warten?
ERF Online: Sie sprechen an, dass Singles aktiv werden sollen. Im christlichen Kontext wird dagegen oft drüber gesprochen, dass Singles auf den Partner warten sollen, den Gott quasi in den Weg stellt. Dabei sollen sie Vertrauen lernen und einfach auf den richtigen Moment warten. Ihr Ansatz widerspricht diesem Gedanken.
Ines Emptmeyer: Ich habe 34 Jahre meines Lebens vergeblich gewartet. Wir berufen uns in unserer Arbeit bei Team.F auf den Gedanken, dass Gott dem Menschen ein Gegenüber geben möchte und ihm den Auftrag „Seid fruchtbar und mehret euch“ gibt. Die Sehnsucht nach einer Beziehung steckt in jeder Person. Ich habe mit vielen Diakonissen und anderen Menschen gesprochen, die gesagt haben "Ich habe die Gabe der Ehelosigkeit". Im ganz ehrlichen Moment haben letztendlich doch alle zugegeben, dass das Singlesein nur eine alternative Lebensform ist. Die Sehnsucht nach Beziehung hat Gott in jede Frau und jeden Mann hineingelegt. Aus diesem Grund sollte der Single aktiv werden.
Ich glaube nicht, dass Gott den einen Plan für uns hat, sondern uns Entscheidungsfreiheit gibt. Er wohnt im Herzen – dem Ursprung unserer Sehnsüchte. Während wir Schritte gehen, geht Jesus mit. Wenn der Weg, den wir einschlagen, gut ist, legt er seinen Frieden in unser Herz und zeigt uns dementsprechend auch, ob ein Mann oder eine Frau gut oder schlecht für uns ist. Gott lenkt das fahrende Schiff.
ERF Online: Noch einmal zurück zur dunklen Jahreszeit: Wie können denn Paare, Familien und Gemeinden Singles in dieser Zeit unterstützen?
Ines Emptmeyer: Indem sie ganz normal mit Singles umgehen. Ich wünsche mir auch, dass allgemein humorvoller mit dem Status Single umgegangen wird. Zum Beispiel könnten Paare oder auch Singles selbst Verkupplungsaktionen starten. Ich persönlich liebe es, Menschen zu verkuppeln. Auf zehn Hochzeiten wurde ich deswegen bereits namentlich erwähnt und mir wurde gedankt. Ansonsten können Paare Singles einfach einmal sonntags zum Mittagessen einladen und mit ihnen einen Tag gemeinsam verbringen.
ERF Online: Und Weihnachten - wie kann ein Single das Fest der Liebe denn nicht nur überleben, sondern wirklich auch genießen?
Ines Emptmeyer: Er kann in verschiedenen Bereichen aktiv werden, indem er zum Beispiel in der diakonischen Arbeit der Stadt mitarbeitet, einsame Menschen zu sich einlädt oder eine Feier für Obdachlose organisiert. Die Gefahr ist dabei nur, dass ein Single irgendwann wieder nur für andere Menschen lebt. Wenn er oder sie dieses Gefühl hat, wäre es besser, einfach eine schöne Feier mit Freunden zu organisieren. Es fehlt allgemein total an coolen christlichen Christmas-Partys. Unsere christliche Szene braucht tolle lustige Weihnachtsveranstaltungen für Singles, die nicht langweilig und konservativ sind. Vielleicht gehen wir das irgendwann als Backstube Traumpartner an.
ERF Online: Vielen Dank für das Interview.
Ihr Kommentar
Kommentare (16)
Liebe Frau Emptmeyer,
danke, einfach danke. Ihre Worte sind so ehrlich und erfrischend und für mich als Single ein Stück befreiend. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht, die Partnersuche ist … mehrheutzutage nicht einfach. Für die, die allein glücklich sind, prima. Für die, die wie ich den Wunsch nach Partnerschaft, Ehe und Familiengründung haben, ist es manchmal schwer zu ertragen. Auch wenn man sich "bewegt". Auch ich habe mich nach längerem Single-Dasein mit meiner Geschichte auseinander gesetzt, Fragen beantwortet, alte Verletzungen (und Beziehungen) losgelassen. Ich glaube, dass das wichtig ist, wenn man sich wieder ernsthaft binden will. Und Sie, Frau Emptmeyer, haben es auf den Punkt gebracht. Mir haben Ihre Worte Mut gemacht. Und auch wüsste gerne, wie es bei Ihnen zum Happy End kam. Würde mich freuen, wenn Sie es kurz schildern.
Ich vermute, dass es, wie bei vielen, mit denen ich gesprochen habe, dann passiert ist, als Sie nicht mehr damit gerechnet haben, oder? Und: Wie haben Sie sich Ihre Geduld bewahrt (meine größte Herausforderung)...
Alles Liebe
Die von Frau Emptmeyer empfohlenen Verkupplungsaktionen waren für mich immer der Horror. Peinlich für alle Beteiligten und ich kenne keinen einzigen Fall, der zum Erfolg geführt hat.
Ich finde es schwierig, zu sagen, dass man als Single auf jeden Fall irgendwelche Gründe hat, warum man sich nicht binden kann. Gerade als Christ, wie Susanne schon sagte, ist es nunmal nicht sooo … mehrleicht, jmd kennenzulernen, der ungefähr im gleichen Alter ist, dieselben christl. Einstellungen vertritt UND auch noch Single ist. Ganz abgesehen davon, dass auch die Persönlichkeit des Anderen ne Rolle spielt. Ich denke auch nicht, dass es nur DEN EINEN gibt, aber genausowenig würde ich sagen, dass jeder mit jedem glücklich werden kann....
Liebe Meinungsmitteilerinnen,
was wäre, wenn Frau Emptmeyer in den wesentlichen oder gar allen Bereichen recht hätte? Dann gäbe es eine ungeheure Chance und zwar, Neues zu beginnen, zu hoffen und zu … mehrleben. Sollte es wirklich Gründe in mir, in meiner Lebensgeschichte, in meinem Blick auf die Männer geben, könnte eine Veränderung geschehen. Dann wäre es nicht Gott, der nicht gibt, nicht die Männer, die nichts sind (und ich sie deshalb gedanklich schnell aussortieren kann), sondern ich selbst. So eine Sichtweise hat etwas ernüchterndes, aber auch etwas befreiendes. Neue Perspektiven werden eröffnet. Mir ist es so gegangen. Bei Team.F-Seminaren bin ich mir selbst auf die Spur gekommen und weiß seit einiger Zeit, warum ich Männer aus meinem Leben ausgesperrt habe. Heute sind wertvolle Begegnungen möglich, „Meinen“ Mann habe ich noch nicht geangelt, aber ich flirte, date, übe und lasse alte Verhaltensmuster hinter mir. Für mich hat ein Stückchen wertvolles Leben mehr begonnen. Ich glaube, ich bin mehr „Frau“ geworden. Yeah.
Liebe Damen,
heute lese ich die Kommentare zu meinem Interview. Es ist spannend zu lesen, wie Ihr darauf reagiert. Jeder Mensch ist anders, jede Geschichte. Zudem kann man in einem Artikel nicht … mehralle Sichtweisen widerspiegeln. Ja, vielleicht etwas einseitig meine Schilderung.- aber von anderen Ansichten gibt es schon genügend Bücher! Ja, vielleicht auch etwas herausfordernd- aber von der allgemein christlichen Botschaft über DEN Richtigen und dem Verweis auf manche Bibelverse gibt es schon genügend Predigten. Versteht diesen Artikel einfach als einen Erfahrungsbericht einer Frau, die auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Was macht das mit Euch, dass sich hier kein Mann zu Wort meldet? Sehr spannend! Wie auch immer. Ich wünsche uns allen eine Adventszeit, wo unser Herz berührt wird - von Jesus, von Menschen, von Atmosphäre und von dem, was unserer Sehnsucht entspricht. Gesegnete Adventszeit! Herzliche Grüße!
Liebe Ines (ich nenn dich einfach mal so, weil du mir so aus dem Herzen sprichst), danke für dieses ehrliche Interview. Ich kenne die Einsamkeit, Verzweiflung und die Bitterkeit auf den Gott, den … mehrman liebt und dem man doch vorwirft, warum er einem das zu verweigern scheint, was er anderen so selbstverständlich gibt. Wenn andere ihrem Singledasein etwas positives abgewinnen können ist das doch schön, aber für die ganz große Mehrheit ist es ein unglaublich großer Schmerz, so leben zu müssen. Fürs Alleinsein ist der Mensch nun mal nicht gemacht. Mich würde interssieren, wie es bei dir zum Happy End kam (und ich hoffe es ist wirklich eins!) und ich möchte dir von Herzen gratulieren! Erzähl doch mal deine Erfolgsgeschichte, das macht Mut! Liebe Grüße, Susi
Weihn-Veranstaltung für Singles jetzt - nicht irgendwann. Es ist schon das x-mal wo ich Weihnachten "überleben" muss. Wo sind die christlichen Brüder und Schwestern in dieser Zeit??????
Ein auf ärgerliche Weise sehr einseitiger Artikel! Nicht jeder partnerlos lebende Mensch fühlt sich automatisch mit einem Makel oder Mangel behaftet. Es ist sicherlich richtig, dass jeder Mensch … mehrGemeinschaft mit anderen braucht. Liebevolle Zuwendung, aber auch Korrektur können wir uns nun mal nicht selbst geben. Von daher ist es sehr gut, in einem tragfähigen Beziehungsnetz zu leben und einige verlässliche und vertraute Freundschaften zu pflegen.
Gott segnet beides, die Ehe und auch den Stand der Ehelosigkeit. Beides ist in sich wertvoll.
Im übrigen schließe ich mich den Kommentaren von Susanne und Ingrid an.
Herzliche Grüße
Frau Emptmeyer hat in einigen Punkten absolut Recht. Mich stört diese Kategorisierung
"Single" und "Paar/Familie" generell, nicht nur zu Weihnachten! Diese Schubladisierung passt so gut in unsere … mehroberflächliche, scheinheilige Zeit. Ich kenne genug Familien die sich das ganze Jahr über nur angiften und zu Weihnachten auf besonders happy machen, mir ist das zuwider. Natürlich gibt es auch wirklich glückliche Paare und Familien, genau so gibt es aber auch glückliche u. zufriedene Menschen die alleine leben!! Es kommt wirklich auf die innere Einstellung dazu an, manche Lebensumstände kann man nicht ändern, den Umgang damit aber sehr wohl.
Der unverkrampfte Umgang mit dem anderen Geschlecht wäre wirklich für viele so genannte christliche Zeitgenossen von Vorteil - ich meine damit keine unüberlegten Abenteuer - Frau sein, Mann sein, ist doch einfach schön :-)
Nicht zu verwechseln mit Dummchen bzw. Macho :-)
Ich wünsche allen Gottes Segen und einen entspannten Umgang mit allen Menschen, egal ob mit oder ohne Partner!
Super tolles Interview ... sprach mir genau aus dem Herzen ... meine Rede, mein Denken, mein Fühlen ...
Gottes Segen !!!
Gott sei Dank ist Gott voll konkret. Die Bibel und mein Leben lehren mich das. Andere Voraussetzungen haben dann auch anderes Agieren zur Folge...;-)
Ja eben. Menschen empfinden ganz unterschiedlich. Im Interview wird halt nur eine Sichtweise gezeigt und deshalb muss es erlaubt sein, auch andere Sichtweisen aufzuzeigen. :-)
Es hat ja niemand dem … mehrwidersprochen, dass es eine ganze Menge Singles gibt, die dies nicht freiwillig sind und das an Weihnachten besonders stark spüren.
Ich denke das Problem ist, dass hier zu oft in Schubladen gedacht wird: Auf der einen Seite der Single, der allein und mit schwerem Herzen unterm Weihnachtsbaum sitzt und auf der anderen Seite der Nicht-Single, der mit Mann/Frau und ggf. Kindern glückliche, romantische Feiertage verbringt. Die gibt es natürlich, ohne Frage, aber es gibt auch noch verschiedene andere Varianten. Z.B. sind fast alle Singles, die ich kenne, an Weihnachten nicht allein, sondern verbringen die Feiertage bei Verwandten oder Freunden. Das mag für einige nur die zweitbeste Lösung zu sein, aber manche sind auch sehr zufrieden damit. Auf der anderen Seite gibt es Nicht-Singles, für die die Feiertage enttäuschend verlaufen, weil oft gerade dann in Partnerschaften und Familien besonders viel gestritten wird.
Wenn aus einer pauschalen Einteilung heraus Patentrezepte für alle präsentiert werden, finde ich das schwierig. Da sind „wohlgemeinte Ratschläge“ zwar bestimmt gut gemeint und für manche Menschen vermutlich auch hilfreich, kommen bei denen, die nicht in diese Schubladen passen, aber eher an wie „bei dir stimmt was nicht“.
Das Interview mit der Ines Imptmeyer spiegelt schon im großen und ganzen die Realität der meisten Singles wieder, dass sie frustriert über ihr Alleinsein sind und das gerade auch über die … mehrFeiertage.
Wenn sich hier und da Singles wohlfühlen und das Fest alleine genießen können, dann ist das doch wunderbar für sie, aber das ist mit Sicherheit nicht die Vielzahl!
Oft lese oder höre ich die Frustation der einzelnen, wie sie es bedauern, wieder dieses Jahr ohne geeigneten Partner verbringen zu müssen.
Wir sollten nicht vergessen, dass wir doch auch unterschiedlich geprägt sind, unterschiedlich empfinden und somit auch unterschiedliche Ansichten des Alleinseins vertreten dürfen, und dazu sollte man nicht das Interview madig machen, sondern durch wohlgemeinte Ratschläge uns gegenseitig helfend zur Seite stehen. Wir sind doch Christen oder?
Ich finde es bedauerlich, dass gerade eine Vertreterin einer christlichen Lebenshilfe-Organisation eine so einseitige Sichtweise hat. Hier wird wieder einmal das Bild vermittelt, dass man … mehrausschließlich mit einem Partner echte Lebenserfüllung finden könne und dass Singles in ihrer Freizeit naturgemäß nur die Wahl haben , sich entweder deprimiert zuhause zu langweilen oder mit sinnlosem Aktivismus abzulenken. Klar hat fast jeder alleinstehende Mensch, auch die Diakonisse, von Zeit zu Zeit mal Sehnsucht nach einem Partner, doch es gibt noch viele andere menschliche Sehnsüchte, die immer mal wieder hochkommen und die sich in dem jeweiligen Moment oder auch ein ganzes Leben lang nicht erfüllen lassen. Oder deren Erfüllung man sich außer in diesen kurzen Momenten gar nicht wünscht, weil einem anderes wichtiger ist. Es dürfte auch unbestritten sein, dass eine Partnerschaft nicht ausschließlich schöne Seiten hat, sondern auch Probleme mit sich bringt und persönliche Einschränkungen erfordert.
Was mich außerdem irritiert ist die Ansicht, man müsse sich nur genügend anstrengen und die richtige innere Einstellung haben, dann würde es schon klappen mit einem Partner. Dabei wird unterschlagen, dass in christlichen Kreisen die Auswahl an potenziellen Partnern zahlenmäßig ohnehin schon eingeschränkt ist und zusätzlich ein großer Frauenüberhang besteht. Wie soll da „jedes Töpfchen sein Deckelchen“ finden, selbst wenn es will und sich bemüht?
Schade. Was hier an Chancen vertan wurden, ist enorm. Es ist ein sehr persönliches Interview, dass nur von einer Persönlichkeitsstruktur ausgeht. Dass man den Heiligen Abend, Weihnachten alleine sehr … mehrwohl auch genießen kann - ohne so genannt coole Weihnachtsparties, die ich persönlich ätzend finde - bleibt völlig ausgespart. Eine besinnliche Zeit, die kann man sich selbst bereiten und die kann sehr bereichernd sein.
Außerdem höre/lese ich auch diesem Beitrag heraus: wer Single ist, hat selbst schuld daran. Das Alleineleben kann auch sehr erfüllend sein, auch ohne 1000 Ehrenämter, so wie im Beitrag beschrieben. Ehrenämter sind okay, dürfen aber nicht Selbstzweck zur Ablenkung sein. Dann erfüllen sie nämlich auch nicht, sondern werde irgendwann zur Belastung. Und dass man alleine lebt, heißt schließlich nicht, man hat kein tragfähiges soziales Netzt um sich.
Es gibt glückliche ehe- und kinderlose Menschen, auch wenn Frau Emptmeyer das nicht glauben will. Ich bin eine davon.
Der Artikel enthält leider viele grammatische Fehler.
Anmerkung der Redaktion: Wir danken für den Hinweis. Wir haben den Text noch einmal diesbezüglich bearbeitet.