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© Aziz Acharki / unsplash.com

09.10.2017 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Michael vom Ende

„Konjunktiv ist unter meiner Würde“

Der große Unterschied zwischen Menschen und Gott.

„Konjunktiv ist unter meiner Würde.“ Ein wirklich kreativer, hintersinniger Satz von Rainald Grebe. Von ihm kennt man das satirische Lied „Brandenburg“, oder man erinnert sich an seine fast philosophischen Beiträge in der Satiresendung „Die Anstalt“. Der Konjunktiv, die Möglichkeitsform: Ich würde! Aber auch: Du könntest, er müsste, wir hätten, ihr solltet, sie täten.

Wir müssen in Konjunktiven reden

Konjunktiv ist unter meiner Würde. Wer kann das von sich sagen? Zwei Wochen ist der Wahlkampf erst vorbei. Wie viele Konjunktive hat der Wahlkampf gesehen? Wie oft hieß es von Kandidaten: „Wenn ich gewählt würde, würde ich…“. Und im eigenen Leben ist es doch nicht wirklich anders. Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich…! Du könntest mal aufmerksamer sein. Er müsste wieder mal sein Zimmer aufräumen. Wir sollten… Da fallen uns viele Möglichkeiten ein, wie dieser Satz weitergehen könnte. Wir müssen in Konjunktiven reden, weil wir Dinge nicht durchsetzen können. Weil wir die Kraft dazu nicht haben oder die Anderen nicht handeln. Weil wir viele Wünsche, aber wenige Möglichkeiten zur Durchsetzung haben. Das war im Wahlkampf so, das ist im Leben so.

Gott kann im Indikativ reden

Gott redet im Indikativ, in der Wirklichkeitsform. Wenn Gott sagt: „Konjunktiv ist unter meiner Würde“, dann ist das ein Satz im Indikativ. Genauso wie diese Aussage, nachzulesen im Alten Testament, bei dem Propheten Joel: „Es kommt die Zeit, da werde ich meinen Geist ausgießen über alle Menschen“ (Joel 3,1). Ich werde ausgießen! Ein Satz in der Wirklichkeitsform. Gott hat es gesagt – und Gott hat es gemacht. Weil er es kann. Weil er die Kraft hat. Weil es ihm niemand unmöglich machen kann.

Im Neuen Testament ist nachzulesen, wie Gott diesen Satz in die Wirklichkeit gebracht hat. Christen bekamen den Geist Gottes. Und das geschieht bis heute. Gott gießt seinen Geist aus. Er ist das Kennzeichen eines Christen. Und so kann man den Christen heute vieles nachsagen. Nur eines nicht: Dass sie „geistlos“ seien. Nein, wir haben den Geist Gottes, der uns den Glauben erhält und uns zu Zeugen für Gottes Handeln macht.

Der Satz von Rainald Grebe trifft nicht immer auf ihn und auf uns Menschen zu. Aber immer auf Gott. Konjunktiv ist unter Gottes Würde!

 

Michael vom Ende

Generalsekretär bei „Christen in der Wirtschaft“

www.ciw.de

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Gertrud-Linde W. /

danke für die Ermutigung.
Das ist für die Gesellschaft und die Politik und in der Wirtschaft entscheidend wichtig.

Wulf B. /

Die ander Seite des Gedankens über den Konjunktiv stammt von einem lieben alten Glaubensbruder, Adolf Schwinn, der Schon lange im Indikativ weiterlebt: "Der Wennfall ist vom Teufel".

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