Gibt es etwas, was dir so richtig am Herzen liegt? Was dich bewegt und zum Nachdenken, vielleicht sogar zum Danken bringt? Was dir manchmal Sorgen macht und dich herausfordert?
Bevor dir jetzt tausend Ideen kommen, verrate ich dir, was mich bewegt – nämlich Gemeinde. Nicht die politische Gemeinde, sondern die christliche Gemeinde, Kirche oder Freikirchengemeinde: Vielleicht gehörst du auch zu einer solchen oder hast einmal dazugehört. Ich lade dich ein, mit mir über diese Gemeinde nachzudenken.
Gemeinde: Was sie besonders macht
Vielleicht kennst du das auch: Je nachdem, wen du fragt, bekommst du die unterschiedlichsten Antworten zum Thema Gemeinde. Der eine hat seit Jahren keine Kirche mehr von innen gesehen, die andere kann und will ohne die Gemeinschaft mit anderen Christen, regelmäßige Gottesdienste, Bibelstunden und dergleichen nicht sein. Warum ist das so?
Einige Menschen haben womöglich schlechte Erfahrungen mit Christen gemacht und halten sich deshalb von dem Ort fern, an dem sie sie treffen. Oder sie sind einfach uninteressiert und beschäftigen sich lieber mit anderen Dingen als mit dem, was in der Bibel steht und was sie in ihrer Gemeinde hören würden. Manches, was in der Bibel steht, kann ja recht unbequem werden, wenn man es auf das eigene Leben anwendet.
Andere Menschen treffen sich Sonntag für Sonntag und zum Teil auch in der Woche mit ihren Glaubensgeschwistern, weil sie Kraft aus den Predigten, den Gebeten, der Gemeinschaft, dem Singen, den Gesprächen, dem Abendmahl schöpfen.
Diese Menschen haben etwas Grundlegendes erkannt: So wie sie sind, können sie niemals vor Gott bestehen. Doch sie klammern sich an Jesus. Sie glauben, dass er als Gottes Sohn für ihre Schuld gestorben ist und sie sich an ihn wenden können. Nicht nur sonntags oder zu festgesetzten Zeiten, sondern überall und immer.
Dabei ist auch die Begegnung mit anderen Christen, die gegenseitige Ermutigung und Korrektur ein wichtiger Faktor. Das war schon bei den allerersten Christen so.
Eine bunte Menschenmenge hört Gottes Wort in ihrer Sprache
In Apostelgeschichte 2 wird die Gründung der ersten christlichen Gemeinde geschildert. Sie entstand direkt, nachdem Gott seinen Heiligen Geist den ersten Jesusnachfolgern als Ermutiger, Tröster und Begleiter schickte.
Dieses hochinteressante und folgenschwere Ereignis umreißt Lukas, der Verfasser der Apostelgeschichte, mit wenigen Worten: „Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab“ (Apostelgeschichte 2,3-4 LUT).
Was passiert hier genau? Eine bunte Menge an Menschen hat sich zum jüdischen Erntedankfest versammelt. Sie sind zu der Feier aus aller Herren Länder gekommen – und nun hört jeder Einzelne die Nachfolger Jesu in seiner eigenen Muttersprache reden. Das ist einmalig!
Hier geschieht etwas Übernatürliches – hier ist Gott direkt am Werk.
Das erklärt der Apostel Petrus der verwunderten Menschenmenge an Ort und Stelle. Während die sich noch verblüfft fragt, was da los ist, findet Petrus Worte, mit denen er das schier Unerklärliche vor der versammelten Menschenmenge erläutert: Kurz gesagt: Jesus ist gestorben, war tot, ist auferstanden, in den Himmel aufgefahren und hat nun seinen Geist geschickt, mit dem er alle, die an ihn glauben, beschenken will.
Direkte Entscheidung, prompte Umsetzung
Offenbar hören die Menschen Petrus nicht nur aufmerksam zu, sondern verstehen tief in ihren Herzen, was das für ihr Leben zu bedeuten hat: Sie müssen eine Entscheidung treffen. Und das tun sie. Viele entscheiden sich direkt dafür, Jesus Christus nachzufolgen.
Interessanterweise setzen sie die neue Erkenntnis sofort in die Tat um. In Apostelgeschichte 2,41 steht: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.“
Dreitausend Menschen auf einen Schlag. Das muss man sich mal vorstellen. Und nicht nur das, sondern: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet (...) und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel. Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“ (Apostelgeschichte 2,42-44).
Wow! Das nenne ich vorbildlich.
Solch eine Gemeinschaft klingt erstrebenswert. Davon möchte ich auch gerne ein Teil sein.
Was ich von den ersten Christen lerne
Fünf Dinge lerne ich aus dieser Geschichte:
- Wenn Menschen vom Heiligen Geist berührt werden, spüren sie instinktiv: Eine Entscheidung ist gefragt – für oder gegen Jesus.
- Wer sich für Jesus entscheidet, setzt neue Prioritäten.
- Das Leben mit Jesus ist kein Alleingang.
- Wo Jesus im Mittelpunkt steht, wird der Blick frei für die Bedürfnisse der Mitmenschen.
- Gemeinsam Gott loben zieht Kreise und steht unter Gottes Segen.
Das wird auch am Ende des Bibelabschnitts deutlich, wo es heißt: „(sie) lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden”(Apostelgeschichte 2,47).
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Ich bin von Herzen dankbar für meine kleine, aber feine und lebendige Gemeinde. Wieviel Gutes habe ich dort schon gehört und erfahren. Wie konnte ich mittlerweile im Glauben wachsen. Unser Claim … mehrlautet: "Gemeinschaft, die trägt", ja das trifft zu. Man achtet aufeinander und steht zusammen. Gott sei die Ehre dafür!!