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© Zahra Amiri / unsplash.com

01.04.2024 / Andacht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Mareike Barnusch

Drei Worte, die alles verändern

Die Auferstehung von Jesus verschiebt meine Perspektive auf die Ewigkeit. Eine Andacht.

Er ist auferstanden.

Es sind diese drei Worte, die alles verändern. Sie verschieben unsere Perspektive, die so oft auf diese Welt gerichtet ist, auf die Ewigkeit. Nach der Auferstehung von Jesus gibt es für alle, die an Jesus glauben, ein Leben nach dem Tod. Jesus hat dem Tod die Macht genommen, durch ihn schenkt Gott ewiges Leben. Das haben wir an Ostern gefeiert.

Damals für die Jünger, also für die Menschen, die mit Jesus unterwegs waren, war es der schlimmste aller denkbaren Fälle: Ihr Herr und Meister wurde getötet. Doch drei Tage später die Wende, das Unfassbare, das Unglaubliche: Jesus ist von den Toten auferstanden und lebt in Ewigkeit! In der Bibel lesen wir in Markus 16,6: „Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.“

Er ist auferstanden. In diesen drei Worten steckt für mich so viel Kraft und Befreiung! Ich lebe anders mit der Perspektive auf ewiges Leben in Gottes Gegenwart. Dieses neue Leben kann übrigens jeder IMMER beginnen. Egal, was schon passiert ist und egal, wie nah der Tod auch scheint. Das habe ich selbst erlebt. Denn so war es bei meinem Opa.

Alles steht still

Mein Opa war im Alter von 98 Jahren Ende Februar 2021 wegen einer Blasenentzündung stationär ins Krankenhaus aufgenommen worden. Nichts Besorgniserregendes. Er sollte nach ein paar Tagen wieder entlassen werden. Sein 99. Geburtstag am 26. Juni war nur noch knapp vier Monate entfernt. Mein Opa hatte einen Zettel im Wohnzimmer liegen, auf dem er jeden Morgen die Tage bis zu seinem 99. – und dann bis zu seinem 100. Geburtstag herunterzählte. Er freute sich auf diese Ereignisse und wollte sie mit uns feiern. Aber es kam alles anders.

Im Krankenhaus entwickelte sich bei meinem Opa eine Lungenentzündung, aber ich ging weiter davon aus, dass er wieder gesund werden würde. Am 1. März 2021 erhielt ich abends einen überraschenden Anruf von meinem Vater. Er sagte mir, dass mein Opa nicht überleben wird. In diesem Moment stand alles still. Ich war fassungslos und konnte es nicht glauben!

Zugegeben, mein Opa war zu dem Zeitpunkt schon „steinalt“. Trotzdem kam die Nachricht für die ganze Familie plötzlich und unerwartet. Ich wollte meinen Opa unbedingt im Krankenhaus besuchen und mich von ihm verabschieden. Allerdings durfte – mitten in der Corona-Pandemie – nur eine einzige Person zu ihm: Meine Mutter, seine Tochter.

Die letzte Chance?

Ich hatte den Eindruck, dass ich mit meinem Opa beten sollte. Er hatte im Zweiten Weltkrieg als Soldat unter anderem in Russland kämpfen müssen, wo er auch verwundet wurde. Er hat in seinem Leben viel Schreckliches gesehen und erlebt. Es fiel ihm immer schwer, in all dem Gott zu finden, er hatte keine Beziehung zu Jesus Christus. Ich habe über viele Jahre hinweg immer mal wieder versucht, mit meinem Opa über Jesus zu sprechen, allerdings war er nie offen dafür.

Jetzt, am Ende seines Lebens, wollte ich unbedingt die letzte Chance ergreifen und meinen Opa einladen, sein Leben in die Hände des auferstandenen Jesus zu geben.


Am nächsten Morgen rief ich direkt den behandelnden Arzt an und bat ihn, mich zu meinem Opa zu lassen. Aber er durfte keine Ausnahmen machen. Würde ich meinen Opa nie wieder sehen? Ich wusste nicht weiter und versuchte fieberhaft eine Lösung zu finden. Aber es war aussichtslos. Mein Herz wurde schwer. Ich schrieb Nachrichten an Freunde und an meine Gemeinde und bat sie, mitzubeten, dass mein Opa sein Leben im Sterben noch Jesus anvertrauen würde – das hing ja nicht von mir ab.

Das Wunder

Am frühen Nachmittag rief mich mein Vater wieder an. Mein Opa sollte zu Hause sterben dürfen, das hatten meine Eltern organisiert. Plötzlich hatte ich wieder die Hoffnung, dass ich ihn doch noch sehen, mit ihm beten und mich verabschieden könnte!

Ich kam am späten Nachmittag kurz nach meinem Opa bei seinem Haus an und war erschrocken über seinen schlechten Zustand. Er war schwach, konnte schon nicht mehr sprechen, war in seinem Krankenbett aber sehr unruhig. Ich spürte eine Dringlichkeit, mit meinem Opa allein zu sein und hörte in mir die Worte: „Lass keine Zeit verstreichen.“ Ich zögerte, mein Herz raste, dann bat ich meine Familie, uns kurz allein zu lassen und bat Jesus im Gebet, durch mich zu handeln.

Ich fragte meinen Opa: „Willst du, dass Jesus dein Retter und Erlöser ist?“ Er nickte! Ich fragte: „Glaubst du, dass Jesus für dich am Kreuz gestorben ist?“ Mein Opa nickte wieder. Und ich fragte ihn: „Willst du Jesus dein Leben übergeben?“ Er nickte ein drittes und letztes Mal. Ich betete für meinen Opa. Dieser Moment war das größte Wunder, bei dem ich bisher dabei sein durfte.

Mein Opa hatte Jesus sein Leben anvertraut! Sein Körper war schwach, aber sein Geist war in diesem Augenblick erstaunlich klar. Danach ist seine Unruhe verschwunden. 45 Minuten später ist er friedlich gestorben. Nur zwei Stunden, nachdem er nach Hause gebracht worden war.

Und du?

Er ist auferstanden: Was bedeuten diese drei Worte für dich? Vielleicht hast du auch schon einiges in deinem Leben erlebt, das du nicht verstehst. Vielleicht fällt es dir schwer, in all dem Gott zu finden. Ich will dir Mut machen: Jesus ist auch für dich auferstanden und er liebt dich – so wie du bist. In den drei Worten stecken auch für dich Kraft, Hoffnung und Frieden. Du kannst Gott jederzeit ansprechen, es ist nie zu spät. Wie bei meinem Opa.

Ihr Kommentar

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Kommentare (2)

Ullrich P. /

Meine Großmutter Johanne Hemje aus DH , mütterlicher seits starb an einem sonnigen Himmelfahrtstag im Jahr 2003 in Altersheim in Waxweiler/ Eifel im fast schon biblischen Alter von fast 102 Jahren. mehr

Ulla S. /

Ich bin ganz tief berührt, von ihrem Text . Danke dafür , meine Tochter hat diese so ähnlich bei meiner damals kranken Mutter gemacht , es hat mich tief bewegt. Danke dafür !

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