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20.12.2007 / / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Elke Janßen

Aufatmen

"Stark, unabhängig, selbstbewusst ist sie ja. O.k. manchmal etwas distanziert und kühl, auf der anderen Seite auch emotional bei bestimmten Themen. Aber doch zuverlässig und korrekt!" So schätzen mich viele Menschen ein, wenn sie mir zum ersten Mal begegnen. Und wirklich, ich arbeite gerne an neuen Projekten, kann gut bestimmte Aufgaben leiten und setze mich engagiert ein. Das gefällt mir. Und doch gibt es auch die andere Elke...

"Stark, unabhängig, selbstbewusst ist sie ja. O.k. manchmal etwas distanziert und kühl, auf der anderen Seite auch emotional bei bestimmten Themen. Aber doch zuverlässig und korrekt!" So schätzen mich viele Menschen ein, wenn sie mir zum ersten Mal begegnen. Und wirklich, ich arbeite gerne an neuen Projekten, kann gut bestimmte Aufgaben leiten und setze mich engagiert ein. Das gefällt mir. Und doch gibt es auch die andere Elke.

Die Elke die sich nach Lob und Anerkennung sehnt, sich abhängig fühlt, sich tarnt. Da gibt es diese stark klebende Maske an mir, entstanden durch Verletzungen, besonders von einem bestimmten Menschen. Die Maske nimmt mir den Atem, verzerrt mein Gesicht und soll ausdrücken: "Hey, ich bin stark!" - "Ich stehe darüber!" - "Du kannst mich nicht mehr klein machen!" - "Ich werde es Dir beweisen!". "Rache!!!" schreit sie auch noch.

Ich denke, also bin ich.
Ich fühle, also bin ich.
Ich arbeite...
Aber begründet das mein Leben?
Was mich zutiefst bestimmt und erfüllt,
ist mein Bezogensein auf Dich.
Denn Du liebst mich – also bin ich
Ich bin von Dir geliebt – das bin ich.

aus Hans-Joachim Eckstein: 
"Du liebst mich"

Lange war ich mir dessen nicht bewusst. Die Verwundungen sind ja auch ewig lange her. Doch ich merke, dass ich immer wieder neu dazu neige, bestimmten Menschen Macht über mein Leben zu geben. Ich hechele ihnen hinter her, um gesehen, gelobt, geschätzt zu werden. Ohne eine wirkliche Chance darauf, dieses Ziel zu erreichen, stehe ich in der Gefahr, durch immerwährende Leistungen überzeugen zu wollen oder Rechtfertigungsschlachten zu führen. Das ist unglaublich anstrengend! Und eigentlich sollte mir die Meinungen dieser Menschen schei… egal sein. Außerdem vernachlässige ich dadurch die Beziehungen zu Menschen, die mir wirklich wichtig sind, die mich lieben und die ich liebe.

Ich will das einfach nicht mehr - Menschen Macht über mein Leben geben. Sie haben kein Recht darauf! Und so möchte ich bewusst neue Schritte gehen und mich befreien zu lassen. Ich lege Gott meine Sehnsüchte, meine Verwundungen, meine Trauer vor die Füße und er begegnet mir wunderbar neu. Ich erlebe: Meine Identität bekomme ich von Gott und die ist UNANTASTBAR!

Meine Identität liegt nicht in der Anerkennung durch bestimmte Menschen, nicht in einem Job oder in großartigem Ansehen, sondern sie ist begründet in Jesus Christus. Er hat uns zuallererst berufen zu einem Leben in Frieden (1. Kor. 7,15), zur Freiheit (Gal. 5,13), aus der Finsternis zum Licht (1. Petrus 2,9), den Segen zu ererben (1. Petrus 3,9) und zu Gottes ewiger Herrlichkeit (1.Petrus 5,10).

Dieses Wissen hilft mir dabei, mit Verletzungen besser umzugehen, Vergebung einzuüben, um Verzeihung zu bitten, wenn ich Andere verletzt habe, mich vor Übergriffen zu schützen, aber auch Selbstverantwortung zu übernehmen und mich immer wieder neu von Gott versorgen zu lassen.

Ein Weg, der mich aufatmen lässt! Und mich von Masken befreit. Dafür bin ich sehr dankbar.

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