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© Julia Kutsenko / unsplash.com

17.04.2023 / Andacht / Lesezeit: ~ 4 min

Autor/-in: Steffen Brack

Beten. Fragt sich nur was. (1)

Mein Beten in eine gute Richtung lenken.


Das Beten, das Reden mit Gott, kann manchmal ganz schön zäh werden. Nach ein paar Minuten fällt manchen schon nichts mehr ein, was sie mit Gott bereden könnten. In der Bibel gibt es viele Gebete, die uns helfen. Die für uns gute „Vorlagen“ sein können. Und die unser Beten wieder ganz neu lebendig machen.
 

Fromm. Und chaotisch.

Im Jahr 1990 erscheint das erste Buch des christlichen Autors Adrian Plass: Tagebuch eines frommen Chaoten. Darin beschreibt er satirisch und selbstironisch das Leben als Christ. Vor allem sein eigenes. Dabei ist Adrian Plass aber immer voller Liebe – für seine Mitchristen und zu Jesus, an den er glaubt.

Eines Tages beschließt die Hauptfigur seines Buches, der Fromme Chaot Adrian: „Ab morgen früh beginne ich jeden Tag damit, dass ich eine Stunde bete.“ Und tatsächlich quält er sich am nächsten Morgen eine Stunde früher aus dem Bett. Noch schnell ins Badezimmer. Und dann schließt Adrian seine Augen und betet. Nach ungefähr einer Stunde öffnet er seine Augen wieder und schaut auf die Uhr: es sind noch nicht einmal 5 Minuten vergangen.
 

Beten. Manchmal ganz schön zäh.

Wer an Jesus glaubt, der kennt das vermutlich: Das Beten, das Reden mit Gott – das kann manchmal ganz schön zäh werden. Nach ein paar Minuten fällt mir manchmal schon nichts mehr ein, was ich mit Gott bereden könnte.

Gibt es nicht irgendeinen Leitfanden, der mir hilft und meine davonlaufenden Gedanken in eine gute Richtung lenkt? Ja. Ich meine es gibt solche „Vorlagen“, die mir helfen. Und die mein Beten wieder ganz neu lebendig machen.
 

Beten wie Jesus. Und wie die ersten Jesus-Leute.

Tatsächlich gibt es in der Bibel eine ganze Reihe von Gebeten, an denen wir uns gut orientieren können. Für unsere eigene Zeit mit Gott. Damit wir (wieder) entdecken, für was wir alles beten können. Am besten erkläre ich das an einem konkreten Beispiel. An einem Gebet aus dem Brief an die ersten Christen im Großraum Ephesus:

„Das ist auch der Grund, warum ich mich so über euch freue. Seitdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Christen erfahren habe, höre ich nicht auf, Gott dafür zu danken. Jedes Mal, wenn ich bete, denke ich auch an euch.“ (Brief an die Epheser 1,15-16).
 

Danken. Aber mal ein bisschen anders.

Ich denke nicht, dass Gebete immer damit beginnen müssen, dass ich Gott danke. Es gibt in der Bibel auch Gebete, die fangen ganz anders an (vgl. z.B. Psalm 13). Aber hier dankt Paulus – der Handwerker und Gemeindegründer zur Zeit der ersten Christen – zuallererst für seine Mitchristen in Ephesus und Umgebung.

Wofür ist Paulus Gott so dankbar? Für ihren „Glauben an den Herrn Jesus.“ Warum macht Paulus das? Nun. Vor allem wohl deshalb, weil es nicht selbstverständlich ist, dass ein Mensch an Jesus glaubt. Diejenigen von Ihnen, die Eltern, Kinder oder Partner haben, die nicht an Jesus glauben, die wissen vermutlich, wovon ich spreche.

Der Glaube an Jesus ist immer ein Geschenk. Deshalb heißt es von Jesus: „Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind.“ (Hebräerbrief 12,2). Darum ist Paulus so froh, dass in Ephesus so viele Menschen Christen geworden sind. Dass sie jetzt an Jesus glauben. Drei Jahre war Paulus in Ephesus. Und hat dort Menschen eingeladen: „Glaubt an Jesus!“ Und viele von denen, für die er jetzt betet, sind wohl auch zu seiner Zeit in Ephesus Christen geworden.
 

Danke Gott. Für den Glauben lieber Menschen.

Wenn ich mich jetzt also an Paulus orientiere, dann kann ich Gott auch danken für den Glauben der Menschen in meinem Umfeld. Für ihren Glauben an Jesus. Dann danke ich für den Glauben meiner Frau. Dass sie schon so lange an Jesus glaubt. Und auch immer noch auf Jesus vertraut.

Dann danke ich für diejenigen von meinen Kindern, die an Jesus glauben. Dass Gott ihnen das geschenkt hat. Und ich bitte dann auch gleich dafür, dass Jesus ihren Glauben an ihn auch weiterhin lebendig hält. Und vermutlich bete ich dann auch noch für diejenigen von meinen Kindern, die nicht (mehr) glauben. Dass Jesus in ihnen den Glauben an Gott (wieder neu) entfacht.

Dann fange ich auch an zu danken für die Menschen in meiner Gemeinde, die an Jesus glauben. Ich nenne manche ganz bewusst mit Namen. Und ich danke Gott, dass er ihnen den Glauben an Jesus geschenkt hat. Jeder einzelne ist ein Wunder. Und ein Beleg dafür, dass Gott auch heute noch lebendig ist. Und dass er Menschen dazu bringt, an Jesus zu glauben.

Und ich kann auch beten für meine Pastorin und meinen Pastor. Danke lieber Vater im Himmel, dass sie bzw. er zum Glauben gekommen ist. Zum Glauben an Dich. Und dass sie sich für dich einsetzten und uns in der Gemeinde immer wieder ermutigen, dass wir Gott weiterhin vertrauen.
 

Fortsetzung. Folgt.

Paulus betet am Anfang des Epheserbriefes noch weiter. Es gibt noch etwas, wofür er Gott dankt. Und noch viel mehr, wofür er Gott bittet. All das finden sie im Epheserbrief 1,15-19. Der nächste Teil zu diesem Gebet folgt.

 Steffen Brack

Steffen Brack

  |  Coach Evangelisation & Follow-Up

Theologe und Redakteur, verheiratet, drei Kinder. Begeistert von Gottes unerschütterlicher Liebe.

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