Navigation überspringen

20.12.2007 / / Lesezeit: ~ 2 min

Autor/-in: Gerda Neser

Die Maske des Roten Todes

"Die Maske des Roten Todes", eine Geschichte von Edgar Allan Poe, spielt zu einer Zeit, in der Scharlach – "der Rote Tod" - eine hochgradig ansteckende, sich rasch ausbreitende, unheilbare Krankheit ist. Rote Flecken am ganzen Körper und Blut, das aus allen Poren quillt, sind die Kennzeichen der schrecklichen Krankheit. Die Seuche wütet so heftig, dass das halbe Land schon entvölkert ist.

"Die Maske des Roten Todes", eine Geschichte von Edgar Allan Poe, spielt zu einer Zeit, in der Scharlach – "der Rote Tod" - eine hochgradig ansteckende, sich rasch ausbreitende, unheilbare Krankheit ist. Rote Flecken am ganzen Körper und Blut, das aus allen Poren quillt, sind die Kennzeichen der schrecklichen Krankheit. Die Seuche wütet so heftig, dass das halbe Land schon entvölkert ist.

Der hohe Adel will Angst und Chaos nicht länger ins Auge sehen. Ein Prinz namens Prospero nimmt tausend Leute mit auf sein Schloss, um mit ihnen zu feiern, was das Zeug hält. Sie lassen sich einschließen und kümmern sich nicht um die grausame Realität.

Doch die Realität lässt sich nicht völlig ausschalten. Sie macht mit jeder Stunde, die vergeht, deutlicher auf sich aufmerksam. Ein Zimmer, in den Farben schwarz und rot gestaltet, erinnert die Festgesellschaft an Blut und Tod. Ein Fenster glüht in leuchtendem Rot. Als besonders gespenstisch erweist sich der Ton einer Standuhr, deren sonorer Klang die Musiker zur Unterbrechung ihres Spiels zwingt, sobald die Uhr die volle Stunde schlägt. In diesen Momenten ist die Fröhlichkeit wie weggeblasen.

Um Mitternacht taucht ein maskierter Fremder auf. Von Kopf bis Fuß in blutige Leichentücher gehüllt, stellt er den Roten Tod selbst dar. Die Gesellschaft gerät in Aufruhr: Wie kann ein Fremder in das verriegelte Schloss vordringen? Und, wie kann er es wagen, in solch einer Verkleidung aufzutauchen? Es ist tatsächlich der Tod selbst, der den Feiernden einen Besuch abstattet und schließlich alle mit sich nimmt.

Die Adeligen wollten dem Tod aus dem Weg gehen – aber sie konnten ihm nicht entrinnen. Was uns in der Geschichte von Poe vielleicht abwegig oder übertrieben vorkommt, ist doch zutiefst menschlich. Wer möchte schon dem Tod gern ins Auge sehen? Ist es letzten Endes nicht sogar so, dass wir selbst es sind, die den Tod maskieren, um ihn nicht sehen zu müssen?

Doch es gibt eine Person, die stärker als der Tod ist:

"Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt." (Johannes 11, 25)

Jesus hat diese Worte gesprochen. Er wusste, welche Angst uns der Tod einflößt. Und – an Jesus zu glauben, heißt nicht zwingend, dass man dem Tod gelassen entgegen sieht. Aber der Glaube an Jesus kann einen Ausblick auf ein neues Leben nach dem Tod geben. Und die Kraft, den Tod nicht länger maskieren zu müssen.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Das könnte Sie auch interessieren