
09.11.2020 / Andacht / Lesezeit: ~ 2 min
Autor/-in: Horst MarquardtDurch Nacht zum Licht
Glaube heißt von Jesus zu erwarten, was kein Mensch leisten kann.
Wir gedenken Horst Marquardt
Horst Marquardt ist am 2. November im Alter von 91 Jahren gestorben. Noch vor seinem Tod hat er uns diesen Artikel aus seinem Blog „Marquardts Bilanz“ zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Zur Gedenkseite für Horst Marquardt
Blindheit ist ein schweres Schicksal. Auf mancherlei Weise wird Blinden in unserem Land und in den Nachbarländern geholfen. Sehende haben nur schwache Vorstellung davon, was heißt nicht sehen zu können. Ganz schlimm ergeht es Blinden in Asien und Afrika. Dort geht man sehr unbarmherzig mit ihnen um, ihre Blindheit wird oft als eine Bestrafung durch Gott oder böse Geister angesehen.
Man meint, dass entweder der Blinde selbst irgendwann schuldig geworden ist oder seine Eltern. Vater und Mutter empfinden kaum Mitgefühl. Darum ist die Bedeutung von Missionen, die sich um Blinde kümmern, gar nicht hoch genug einzuschätzen.
Vicent Otyang wurde in Uganda als Kind blind geboren. Seine Eltern waren sehr arm, er konnte nicht einmal die Schule gehen. Er sah es als göttliche Führung an, dass er, schon etwas älter geworden, die Thika-Blinden-Schule in Kenia besuchen durfte.
Vicent war ein begeisterter Radiohörer. Er hatte ein kleines Radiogerät in die Blindenschule mitgebracht. Während manche Musik hören wollten, lag es ihm daran, anspruchsvollere Programme zu empfangen. Auf seiner Suche nach einem entsprechenden Sender war er auf TWR gestoßen. Die Verkündigung des Evangeliums durch das Radio faszinierte ihn. Er hörte den Sender an jedem Abend. Neue Dimensionen taten sich vor ihm auf. Er hatte den Herzenswunsch, auch glauben zu können. Er fühlte sich dazu nicht würdig, konnte sich gar nicht vorstellen, dass Gott sich um ihn kümmern würde.
Die große Überraschung
Eines Abends folgte er der Aufforderung des Radiopredigers, Gott anzusprechen. Er betete: „Herr Jesus Christus, ich will dir gehören. Mach doch etwas aus meinem Leben.“ Nur kurze Zeit später, wieder bei einer Abendsendung, geschah etwas ganz Wunderbares: Er konnte auf einmal sehen.
Öfter schon war uns von Blinden bezeugt worden, dass sie nach ihrer Hinwendung zu Jesus zu lebendigem Glauben gekommen waren. Dass ein Blinder seine Blindheit loswurde, das hatte man noch nicht erlebt. Als die Nachricht von der Heilung das TWR-Büro in Nairobi erreichte, hatten einige der Mitarbeiter Probleme, das Geschehen zu glauben.
Eines Tages stand Vicent vor ihnen. Miteinander haben sie Gott gelobt und gepriesen für das, was er getan hat. Ich habe damals diese Freude miterlebt. Ich lernte den Geheilten kennen, bevor er später nach Uganda gegangen ist, um dort in seiner Heimat den Menschen Christus zu bezeugen. Der Kleinglaube der Mitarbeiter war verständlich.
Als Jesus mit seinen Jüngern sprach, stellte er fest, dass sie ihn gesehen und gehört haben und ihm doch nicht glaubten. Auch lauter Kleingläubige! Die Blinden ermunterte Jesus, nicht darauf zu achten, dass Menschen aus dem Volk sie hindern wollten, zu ihm zu kommen. Jesus jammerte, was er sah, und er forderte die Blinden auf, zu glauben, zu glauben, dass er helfen könne.
Er berührte die Augen der Blinden. Sogleich wurden sie sehend und folgten ihm nach (Matthäus 20,24). Glaube, d. h. Jesus vertrauen, von ihm erwarten, was kein Mensch leisten kann und damit zu rechnen, dass Jesus nichts unmöglich ist (Matthäus 19,26).
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
R.I.P. Horst Marquardt. Wir sehen uns im Himmel! Aber bis dahin werden mir hier die Andachten fehlen!
Gottes Segen für die Familie!
Danke für Ihre wertvollen Beiträge, die ich immer wieder zu Herzen nehme